Das Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch wird eine private Musikhochschule. Die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQA) habe in ihrer Sitzung am Mittwoch den Antrag auf institutionelle Erstakkreditierung der „Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik“ genehmigt, so Landesstatthalterin Barbara-Schöbi Fink (ÖVP) am Donnerstag. Ursprünglich hatte das Land den Status einer Privatuniversität angestrebt.
Mit der erfolgreichen Akkreditierung seien die mehrjährigen Vorbereitungen zur Umwandlung des Landeskonservatoriums in eine Hochschule abgeschlossen. Derzeit noch ausständig seien der schriftliche Akkreditierungsbescheid und die Genehmigung von Minister Martin Polaschek (ÖVP). Beides werde in den kommenden Wochen erwartet, erklärte Schöbi-Fink in einer Aussendung. Vorarlberg bekomme dann die erste Privathochschule für Musik in Österreich.
Ab Herbst 2022 will man mit den beiden Bachelorstudiengängen „Music Education & Music Performance“ bzw. „Music Performance“ und den Masterstudiengängen „Music Education & Music Performance“ bzw. „Music Performance & Career Development“ starten. Auch ohne aktive Bewerbung sei die Nachfrage Interessierter bereits groß.
Ausbildung von Musikpädagogen und Musikpädagoginnen
Das Landeskonservatorium ist schwerpunktmäßig auf die Ausbildung von Musikpädagogen und Musikpädagoginnen ausgerichtet. „Das wird auch weiter im Fokus stehen, weil in den nächsten Jahren in unseren Musikschulen eine Pensionierungswelle ansteht“, so Schöbi-Fink. Musikpädagogen seien in Vorarlberg und in angrenzenden Regionen gefragt, zugleich wolle man den Blick aber über die Musikschulen hinaus richten auf alle Bereiche, in denen sich Musikerinnen und Musiker „beruflich verwirklichen und positiv in die Gesellschaft wirken können“.
320 Studierende werden unterrichtet
Das 1977 gegründete Landeskonservatorium hat momentan den Status einer Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht und kann damit akademische Zertifizierungen nur mit Zustimmung einer Universität außerhalb Vorarlbergs vergeben. Dazu kooperiert man mit dem Mozarteum Salzburg. Derzeit werden 320 Studierende von 70 Lehrpersonen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Feldkircher Jesuiten-Privatgymnasiums „Stella Matutina“ unterrichtet.
Eine Änderung des Status verfolgte das Land vor allem, um eigenständig auf den Bedarf der Region zugeschnittene Studien anbieten zu können und die Forschung sowie die Musiklehrerausbildung voranzutreiben. Der eigentlich angestrebte Status einer Privatuniversität war im Februar 2021 gescheitert, weil Gutachter der AQA einige der Kriterien wie formale Studienbeschreibungen und die Anstellungsverfahren für die zukünftigen Professoren nicht erfüllt sahen.