Kirschen
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Umwelt & Natur

Die Zeit für die heimischen Kirschen ist reif

Es ist soweit: Vorarlbergs Kirschen werden rot und reif. Doch nicht alle Kirschproduzenten können jubeln. Die Kirschengemeinde Fraxern hat es heuer besonders hart getroffen: Der Hagel habe die Hälfte der Ernte zunichte gemacht, sagt Bertram Nachbaur, Kirschenbauer in Fraxern. Die kleine Frucht enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und sorgt für einen guten Schlaf.

Zum Glück sei nicht die gesamte Ernte betroffen, sagt Nachbaur. Der Hagel habe nur „streifenweise“ Schaden angerichtet. Manche Bäume seien stark betroffen, andere wiederum gar nicht. Doch erst Ende Juni – wenn Erntezeit ist – könne auch wirklich gesagt werden, wie groß der Schaden wirklich ist. Kleinere Hagelschäden an den Früchten könnten sich noch auswachsen. Ein Kilogramm Kirschen kostet laut Nachbaur in Fraxern ca. sechs Euro.

Fraxner bei der Kirschenernte
ORF
In Fraxern startet die Kirschernte Ende Juni auf 700 Meter Höhe und endet später mit den Bäumen am oberen Ende des Dorfes auf ca. 1.000 Meter Höhe

Netze halten Schädlinge fern

Aber nicht nur Fraxern ist für den Kirschanbau bekannt. Etwa 20 Betriebe in Vorarlberg bauen Kirschen an – unter anderem in Gaißau und Lustenau. Auf etwa vier Hektar wachsen die Kirschen in modernen Anbausystemen, meist mit Regendach und Einnetzung.

Die Überdachung verhindert das Aufplatzen und Faulen der reifen Früchte, wenn es vor der Ernte stark regnet oder hagelt. Die engmaschigen Netze rund um die Anlagen halten Schädlinge fern, allen voran die gefürchtete Kirschessigfliege, die vor etwa zehn Jahren aus Asien eingeschleppt wurde. In den Anlagen werden jährlich insgesamt etwa 40 Tonnen Kirschen geerntet.

Kirschernte in Fraxern beginnt Ende Juni

Vielerorts gibt es Kirschen auch noch auf Halb- oder Hochstämmen, etwa im Kirschendorf Fraxern. Für die Ernte muss man unter Umständen „schwindelfrei“ sein. Die ersten frühen Kirschsorten im Rheintal und im Walgau können in den nächsten Tagen geerntet werden. In Fraxern startet die Kirschernte Ende Juni auf 700 Meter Höhe und endet später mit den Bäumen am oberen Ende des Dorfes auf etwa 1.000 Metern Höhe.

Verkauft werden die heimischen Kirchen meist ab Hof oder auf Wochenmärkten. Am besten schmecken die Früchte frisch vom Baum. Manche mögen sie auch als Kompott, im Kuchen oder in flüssiger Form als Kirschbrand, z.B. als Fraxner Kirsch.

Kleine Vitaminbombe, die für guten Schlaf sorgt

Die Kirsche enthält zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink. Auch enthält sie die Vitamine B1, B2, B6 und Vitamin C. Kirschen dienen zudem als Lieferant des Vitamins Folsäure, das besonders für Schwangere wichtig sowie unentbehrlich für die Zellteilung und die Blutbildung ist.

Der für die rotviolette Farbe der Kirsche verantwortliche Farbstoff soll entzündungshemmend wirken. Kirschen wirken sich zudem positiv auf den Schlaf aus, da sie natürliches Melatonin produzieren, das für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist.