Zwei Kinder spielen im Privatkindergarten
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Soziales

Privatkindergarten mit langen Öffnungszeiten

Einen Kinderbetreuungsplatz zu finden ist mitunter schwierig – vor allem für Eltern, die Schicht arbeiten. Eine Mutter in Dornbirn will ab Herbst eine Kleinkindbetreuung von 5.00 Uhr früh bis 21.00 Uhr abends anbieten. Das hat es noch nie in Vorarlberg gegeben, es gibt schon sehr viele Anfragen.

Das Thema passt zum Muttertag: Vor allem Frauen leisten nämlich die sogenannte „Care“-Arbeit für Kinder und ältere Angehörige. Dazu sind viele Frauen aber auch noch berufstätig und in den meisten Fällen obendrein auch für das gesamte Familienmanagement verantwortlich. Da ist Flexibilität gefragt und dazu gehört auch eine flexible Kinderbetreuung, denn eine regelmäßige Arbeitszeit zu familienfreundlichen Zeiten wird immer seltener.

Mutter gründet Privatkindergarten

Einen Kinderbetreuungsplatz zu finden ist nicht wirklich einfach. Eine Mutter aus Dornbirn in Vorarlberg möchte ab Herbst eine Kleinkindbetreuung von 05:00 Uhr bis 21:00 Uhr anbieten. Dies gab es noch nie in Vorarlberg und daher gibt es auch sehr viele Anfragen.

Kinderbetreuung von 5 bis 21 Uhr

Eine Dornbirner Mutter will dem nun entgegenkommen und will ab Herbst eine Kleinkindbetreuung anbieten, die von 5.00 Uhr früh bis 21.00 Uhr am Abend geöffnet ist. Die Serbin Jennifer Stanojevic hat früher Fotoshootings organisiert. Jetzt hat sie selbst Nachwuchs und teilt die Sorgen vieler Mütter. Wohin mit den Kindern, wenn man zur Arbeit muss?

Sehr hohe Nachfrage

Jennifer ist überzeugt, dass ihre private Kinderbetreuung ein Erfolg wird: „Ich selber habe zwei Jahre auf einen Platz gewartet, obwohl ich berufstätig bin und war. Also die Nachfrage ist sehr groß. Deswegen unterstützt gerade auch die Gemeinde Dornbirn das sehr. Die stehen voll dahinter, ich bräuchte mir da keine Sorgen machen, dass es nicht belegt werden würde, weil einfach die Nachfrage sehr hoch ist.“

Nur eine Fachkraft nötig

Es gibt in Vorarlberg ohnehin schon viel zu wenige elementarpädagogische Fachkräfte. Dennoch hat Stanojevic keine Personalsorgen: „Im Moment habe ich noch das Glück, dass die Kleinkinderbetreuung nur eine pädagogische Fachkraft benötigt. Die anderen Mitarbeiter dürfen alle Hilfskräfte sein – Mütter, Frauen die Erfahrung haben – es ist einfacher Leute einzustellen, als wenn ich nur die pädagogischen Fachkräfte will. Natürlich ist es da schon viel schwerer.“

Bedarf aus vielen Branchen

Von den Berufsverhältnissen und sonstigen Hintergründen ihrer zukünftigen Klientel hat sie keine festen Vorstellungen: „Also ich weiß es wirklich nicht. Ich habe mir über die Hintergründe nicht viele Gedanken gemacht.“ Ihr sei wichtig, dass einfach jene kämen, die diese Art von Betreuung brauchen: „Sei es aus dem medizinischen Bereich, wo man einfach mal auch Nachtschicht hat oder früh raus muss. Im Verkauf, wo es genau das gleiche gibt oder gerade auch Schichtarbeiter natürlich. Es ist wirklich für alle, die das in Anspruch nehmen möchten.“

Stadt und Land übernehmen Personalkosten

Stadt und Land haben bereits zugesagt, dass sie die Personalkosten voll übernehmen. Jennifer hat auch ein Geschäftslokal gefunden, das noch umgebaut werden muss. Sie will auf jeden Fall im Herbst loslegen. 60 Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren sollen dann kommen. Sie und ihr Mann haben dann auch gleich das eigene Betreuungsproblem gelöst.