Asthma bei Kindern
Anchalee – stock.adobe.com
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Gesundheit

Asthma bei Kindern bleibt häufig unentdeckt

Asthma bei Kindern und Jugendlichen bleibt häufig unentdeckt oder es wird falsch behandelt. Zu diesem Schluss kommt die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie. Am 3. Mai ist Welt-Asthma-Tag, Lungenfachärzte raten Eltern, ihre Kinder mehrfach untersuchen zu lassen, auch ein Allergietest sollte gemacht werden.

Asthma ist die häufigste Atemwegserkrankung bei Kindern, in der EU leiden 5,5 Millionen Kinder an dieser Krankheit. Oft wird sie aber nicht erkannt oder wird falsch behandelt, warnt die Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) anlässlich des Welt-Asthma-Tags am 3. Mai. Dies könne mitunter weitreichende Auswirkungen auf den weiteren gesundheitlichen Lebensverlauf haben.

Aktuelle Daten der Österreichischen LEAD-Studie belegten, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Lungenfunktion und Lebenserwartung besteht. „Denn die Lungenfunktion im Kindesalter hat Auswirkungen auf die Lungengesundheit im Erwachsenenalter“, sagt Robab Breyer-Kohansal, Forschungsleiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit.

Neue Leitlinien für kindliches Asthma

Wenn Kinder ständig husten und zu wenig Luft bekommen – könnte das Asthma sein, muss aber nicht. Denn gerade bei kleinen Kindern ist es schwierig die richtige Diagnose zu stellen, weil bei Atemwegs-Erkrankungen oft ähnliche Symptome auftreten. Nun wurden neue Leitlinien für kindliches Asthma geschaffen, um eine bessere Diagnose stellen zu können. „Oftmals braucht es dabei mehrere Vorstellungen beim Arzt, denn die Beschwerden wie Husten oder Atemnot, typischerweise verbunden mit pfeifenden Geräuschen, dem sogenannten Giemen, treten meist anfallsartig auf und dazwischen sind die Kinder und Jugendlichen beschwerdefrei. Daher ist es empfehlenswert, ein Asthma-Tagebuch zu führen, in dem die Symptome notiert werden", sagt Angela Zacharasiewicz, Leiterin des Arbeitskreises Pädiatrische Pneumologie der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.

Allergisches Asthma – Anstieg durch Pollenbelastung

Bei Kindern und Jugendlichen stellt sich oftmals heraus, dass es sich um ein allergisches Asthma handelt. „Die LEAD-Studie untersuchte knapp 1.500 Kinder und Jugendliche und 10.000 Erwachsene von denen 37 Prozent einen positiven Hautallergietest aufwiesen. Bei der nächsten Untersuchung, vier Jahre später, ist die Anzahl derer mit positivem Test – vor allem bei Kindern und jungen Menschen – weiter gestiegen.“ Eine mögliche Ursache dafür könnte der Klimawandel sein, da die Pollensaison heutzutage deutlich länger andauert als früher, sagt Breyer-Kohansal.

Zusammenhang zwischen Allergien und Asthma

Rund 50 Prozent der Kinder mit allergischem Schnupfen entwickelt im Lauf ihres Lebens Asthma. „Forschungsergebnisse zeigen ganz klar, dass ein Zusammenhang zwischen Allergien und Asthma besteht, und gerade Kleinkinder, die eine Sensibilisierung aufweisen oder bereits an einer Allergie leiden, ein deutlich erhöhtes Risiko haben, auch an Asthma zu erkranken.

Während „nur“ rund fünf Prozent der Erwachsenen in Österreich an Asthma bronchiale leiden, sind es bei den Volksschulkindern rund zehn Prozent, Tendenz steigend. „In einem Zeitraum von knapp zehn Jahren hat sich die Anzahl asthmatischer Volksschulkinder um rund 16 Prozent, bei den Zwölf- bis 14-Jährigen um 32 Prozent erhöht.