Kindergartenkind
pixabay/ carole lr
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Soziales

Industrie kritisiert Kinderbetreuungsgesetz

Um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, braucht es eine funktionierende Kinderbetreuung. Und da hakt es in Vorarlberg noch immer. Mit dem Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das nächstes Jahr in Kraft treten soll, will das Land den nötigen Schub bringen. Der Industriellenvereinigung (IV) ist das zu wenig – alles gehe viel zu langsam.

Es ist besser geworden, aber gut ist die Kinderbetreuung laut Industrie immer noch nicht. Und das obwohl es immer schwieriger wird, Fachkräfte – ja überhaupt Mitarbeiter zu finden, sagt Katharina Rhomberg-Shebl, Vorsitzende der Jungen Industrie: „Generell ist das Angebot so, dass ich mir quasi noch vor dem schwanger werden schon einen Platz sichern muss. Das kann nicht sein.“

Handlungsbedarf vor allem bei den Unter-Dreijährigen

Getan hat sich einiges bei der Betreuung der Drei bis Fünf-Jährigen – dringend ist der Handlungsbedarf allerdings bei den Jüngeren – dort ist derzeit nur eine Betreuung von fünf Stunden vorgesehen, das bedeutet, dass ein Elternteil ohne familiäre Unterstützung nicht Vollzeit arbeiten kann.

Probleme bei Kinderbetreuung.

Das Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das nächstes Jahr in Kraft tritt, soll viele aktuell bestehende Probleme lösen. Der Industriellenvereinigung ist das zu wenig – alles gehe viel zu langsam. Es ist besser geworden, aber gut ist die Kinderbetreuung laut Industrie immer noch nicht. 471 Einrichtungen gibt es derzeit in Vorarlberg – doch was die Regionen betrifft, gibt es riesige Unterschiede

Ohneberg: „Frauen und Familien wünschen sich das“

IV-Präsident Martin Ohneberg sagt: „Vorarlberg kommt halt ein bisschen aus der Mentalität, dass die Frau zu Hause bleiben soll. Entsprechende politische Parteien haben das immer noch verankert in ihren Grundsätzen und deswegen ist es halt schwierig. Allerdings sind wir in einem neuen Zeitalter angekommen und andere Länder machen es genauso. Wir wissen, wir brauchen das. Die Frauen und die Familien wünschen sich das.“

Im ländlichen Raum noch zu wenig Einrichtungen

471 Einrichtungen gibt es derzeit in Vorarlberg – doch was die Regionen betrifft, gibt es riesige Unterschiede – lediglich das Rheintal ist gut aufgestellt, meint IV-Geschäftsführer Christian Zoll: „In den ländlichen Regionen gibt es teilweise keine einzige Einrichtung, wo wirklich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch vollends möglich ist. Da sprechen wir einerseits vom Bregenzerwald, aber wir sprechen auch vom Montafon und vom Brandnertal beispielsweise. Auch da gibt es einfach noch großen Handlungsbedarf und das wollten wir transparent machen.“

Ganzjährig und ganztägig – das erhofft sich die Industrie nun vom neuen Kinderbetreuungsgesetz. Das Ziel ist noch weit, der Tempomacher wird wohl auch das Geld bleiben.