Politik

Diskussion um Posting der Sozialistischen Jugend

Die Sozialistische Jugend Vorarlberg hat in einer Veranstaltungs-Ankündigung mit ihren Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für scharfe Kritik gesorgt. Das sorgte unter anderem in den Sozialen Medien für Kritik. SPÖ-Landes-Chefin Gabriele Sprickler-Falschlunger nimmt die Vertreter der Jugendorganisation in Schutz.

Einige der Formulierungen, mit denen die Sozialistische Jugend Vorarlberg (SJ Vorarlberg) eine ihrer Veranstaltungen zum Ukraine-Krieg bewarb, sorgte für heftige Diskussionen. So schrieb die SJ Vorarlberg unter anderem, dass der Westen bis zum letzten ukrainischen Soldaten um Einfluss kämpfe.

Es ist dabei von „sogenannten westlichen Werten“ die Rede, deren Verteidigung versucht würde. Außerdem sei die ukrainische Regierung ein „reaktionäres Regime“, das sich auf „faschistische Banden“ stütze. Im ersten Satz werden aber auch "Putin und seine „Oligarchenclique“ angesprochen, die versuche, mit dem Angriffskrieg ihren Einfluss zu sichern. Im Wortlaut nachzulesen ist das Schreiben auf der Facebook-Seite der SJ Vorarlberg.

Die Sozialistische Jugend ist eine Jugendorganisation der SPÖ und nach eigenen Angaben die größte linke Jugendorganisation Österreichs.

Unterstützung von der SPÖ

Sprickler-Falschlunger nimmt die Sozialistische Jugend jetzt in Schutz: „Das so darzustellen, als sei die SJ jetzt die große Putin-Freundin, ist völliger Quatsch“.

Konkret verweist Sprickler-Falschlunger auf den ersten Satz des Facebook-Posts der SJ Vorarlberg, in dem von Putin und seiner „Oligarchenclique“ die Rede ist, die versuche, mit dem Angriffskrieg ihren Einfluss zu sichern. Sie zeigt sich daher überzeugt: „Im ersten Satz des Postings ist eindeutig eine Verurteilung von Putin zu lesen“.

Sprickler-Falschlunger: Die SJ keine Putin-Freunde

Die offizielle Haltung der Partei sei klar: Man verurteile den Angriffskrieg aufs Schärfste. Sprickler-Falschlunger habe aber mit der Sozialistischen Jugend telefoniert und klargestellt, dass es nicht klug gewesen sei, das in solchen Zeiten so zu formulieren.

Für die SPÖ-Chefin steht fest, dass die Jungen zwar manchmal den Bogen etwas überspannen würden. An der Darstellung im Netz, wonach es sich bei der Sozialistischen Jugend um Putin-Freunde handeln würde, sei nichts daran – die Geschichte sei aufgeblasen.

Auch Paul Stich, Verbandsvorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich, schließt sich dieser Meinung an: „Es ist absurd, die Sozialistische Jugend in ein Pro-Putin-Eck stellen zu wollen“. Man stehe konsequent gegen Angriffskriege.

„Putin gefällt das“

Die Äußerungen der Sozialistischen Jugend sorgten für heftige Debatten in den sozialen Medien, unter anderem auf Twitter. So griff die Vorsitzende der JUNOS-Vorarlberg, der Jugendorganisation von NEOS, Fabienne Lackner, in einem Tweet die Thematik auf: „Putin gefällt das.“ Die SPÖ-Jugendorganisation mache mit ihren Aussagen „Propaganda pro Putin“.

Auch Raphael Wichtl, ÖVP-Landtagsabgeordneter und Landesobmann der Jungen Volkspartei Vorarlberg, kritisiert die Formulierungen hart: Er ortet in den Aussagen der Sozialistischen Jugend eine Scheinwelt von Klassenkampf, Kriegsrhetorik und Populismus. „Die Sozialistische Jugend ist mit ihrem Posting zum Russischen Angriffskrieg in der Ukraine weit übers Ziel hinausgeschossen“, so Wichtl.

Schlagabtausch unter den Jungen

Sprickler-Falschlunger hingegen sieht die Debatten in den sozialen Medien als „Schlagabtausch unter den Jungen“. Damit spielt sie vor allem auf die Vorwürfe vonseiten der JUNOS Vorarlberg an. Lackner habe lediglich den ersten Satz aus dem Posting herausgenommen, wodurch eine falsche Darstellung entstanden sei, so die SPÖ-Chefin.

Stich wiederum verurteilt die Kritik an der Sozialistischen Jugend Vorarlberg ebenfalls: Konservative und vermeintlich liberale Kräfte würden sich aus politischem Kalkül heraus alle Mühe geben, die Sozialistische Jugend in dieses Eck der Putin-Unterstützer zu stellen.