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ORF.at/Georg Hummer
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Gesundheit

Kammer-Präsident: Impfen in Apotheken soll möglich werden

Die Vorarlberger Apothekerinnen und Apotheker haben seit Anfang April einen neuen Kammer-Präsidenten, den Schrunser Christof van Dellen. Er möchte in den kommenden fünf Jahren das Impfen in den Apotheken ermöglichen. Zudem wird ein Online-Shop der heimischen Apotheken für rezeptfreie Medikamente eingerichtet.

Der 58-jährige Christof van Dellen hat Anfang April Jürgen Rehak als Vorarlberger Apothekerkammerpräsident abgelöst. Rehak wurde bei den Apothekerkammerwahlen am 30. März zum zweiten Vizepräsidenten der Österreichischen Apothekerkammer gewählt.

Christof van Dellen, Präsidenten der Vorarlberger Apothekerkammer
Johannes Netzer
Christof van Dellen

In den kommenden fünf Jahren, in denen van Dellen nun Präsident ist, möchte er das Impfen in den Apotheken ermöglichen. „Österreichweit haben über 1.000 Kolleginnen und Kollegen eine Impf-Ausbildung gemacht“, so van Dellen. Impfen in den Apotheken sei in Österreich ein Novum, weil die gesetzliche Grundlage noch nicht geschaffen wurde. In Deutschland, Italien und der Schweiz werden die normalen Standardimpfungen wie FSME oder Grippe bereits in den Apotheken durchgeführt, das könnte er sich auch für Österreich vorstellen und würde die Ärzte seiner Meinung nach entlasten.

Medikationsmanagement soll verbessert werden

Ein weiterer Punkt, den van Dellen in den nächsten Jahren verbessern möchte, ist das Medikationsmanagement. Das bedeutet, dass man einer Patientin oder einem Patienten hilft, die mit einer Liste von Medikamenten, die er oder sie einnehmen muss, zu den Apotheken kommt. Apothekerinnen und Apotheker könnten schauen, welche Wirkungen, Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen es mit diesen Medikamenten gibt und das dann mit dem Arzt oder dem Patienten besprechen.

Online-Shop für rezeptfreie Medikamente

In den letzten Jahren haben die heimischen Apotheken durch online-Apotheken immer mehr Konkurrenz bekommen. Speziell auch in der Pandemiezeit erlebten diese online-Shops für Medikamente einen regelrechten Boom. „Man muss festhalten, dass der online-Handel mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Österreich nicht erlaubt ist“, so van Dellen. Die meisten online-Apotheken hätten ihren Sitz im Ausland und legen diese Gesetze dann auf Österreich um.

Die österreichischen Apothekerinnen und Apotheker hätten nun aber darauf reagiert und eine online-Plattform entwickelt. Dort könne man zum Beispiel die nächstgelegene Apotheke suchen, Informationen über Arzneimittel finden und bis zum Ende des Jahres könne man hier auch rezeptfreie Medikamente über einen online-Shop bestellen, so van Dellen.