Nach einer Coronavirus-bedingten Pause meldet sich das Grippevirus wieder zurück. Es sei ein Trend, der zurzeit in ganz Mitteleuropa beobachtet werden könne, sagt die Mikrobiologin Gabriele Hartmann vom Landeskrankenhaus Feldkirch.
Aus ihrer Sicht gibt es zwei Hauptgründe für den Anstieg. Zum einen die Lockerungen der CoV-Maßnahmen. Zum anderen sind die Menschen in den vergangenen zwei Jahren kaum mit dem Grippevirus in Berührung gekommen. Damit herrscht in der Bevölkerung nur wenig Immunität.
Grippepeak wohl nur kurz
Es ist ein ungewöhnlich später Anstieg. Die Grippesaison wird um diese Zeit für gewöhnlich schon ausgeläutet. Gabriele Hartmann spricht von einem Nachholpeak, der jetzt gerade beobachtet werden kann. Das hat mit der Lockerung der Maßnahmen und der geringen Immunität zu tun. Hartmann geht davon aus, dass es, wenn es jetzt wärmer wird, nur ein kurzer Peak sein wird. Bis in den Mai werde es sich eher nicht hineinziehen, sagt Hartmann.
Omikron mit deutlich höherer Fallsterblichkeit
Das Grippevirus wird von manchen hin und wieder mit der etwas milderen Omikron-Variante des Coronavirus verglichen. Doch Omikron ist viel gefährlicher, sagt Hartmann. Die Fallsterblichkeit liege bei Omikron aber um zehn bis 20 mal höher als beim saisonalen Grippevirus. In Ländern, wo nicht so viele ältere Menschen geimpft sind wie bei uns, gebe es deutlich mehr Todesfälle bei Omikron, sagt Hartmann.
Wer sollte sich gegen Grippe impfen?
Gabriele Hartmann empfiehlt die Grippe-Impfung älteren Menschen (ab 60) und auch jüngeren, sofern schwere Grunderkrankungen vorliegen. Vor allem bei Lungenerkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel: einem Herzinfarkt). Auch bei Tumorerkrankungen sei eine Grippe-Impfung zu empfehlen.