Unfall HInweisschild
pixabay/Dennis 112
pixabay/Dennis 112
Verkehr

Vorarlberg mit den wenigsten Verkehrstoten

In Vorarlberg war im ersten Quartal im Bundesland-Vergleich die Anzahl an Verkehrstoten mit zwei tödlichen Unfällen am niedrigsten. Bundesweit ist die Zahl der Verkehrstoten aber stark gestiegen, nämlich um fast 50 Prozent. Für den VCÖ könnten niedrige Tempolimits eine Lösung sein.

Zwei Menschen kamen in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres in Vorarlberg bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das ist im Bundesländer-Vergleich die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Österreichweit ist die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr heuer um über 50 Prozent auf 73 gestiegen. Der VCÖ betont, dass es in Österreich verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen braucht. Denn sonst drohe Österreich seine Verkehrssicherheitsziele erneut deutlich zu verfehlen.

Zwei tödliche Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr

Zwei tödliche Verkehrsunfälle gab es heuer im 1. Quartal in Vorarlberg. Im Jänner wurde im Bezirk Feldkirch ein Radfahrer von einem Auto niedergefahren und tödlich verletzt. Im Februar starb im Bezirk Bregenz ein Autofahrer, der in einer Kurve die Kontrolle über das Auto verlor. "Jeder Verkehrstote ist einer zu viel und mit unermesslichem Leid von Angehörigen verbunden. Umso wichtiger ist es, verstärkte Maßnahmen zu setzen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und dem Ziel „null Verkehrstote" so nahe wie möglich zu kommen“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Zahl der Verkehrstoten um 50 Prozent gestiegen

Im Bundesländer-Vergleich weist Vorarlberg die niedrigste Anzahl an Todesopfern auf. In Niederösterreich und der Steiermark wurden im 1. Quartal jeweils 19 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten anstatt zu sinken heuer extrem gestiegen, nämlich um über 50 Prozent von 48 auf vorläufig 73, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.

Dabei hat schon im Vorjahr die Zahl der Verkehrstoten in Österreich auf 359 zugenommen. „In der mit Österreich gut vergleichbaren Schweiz war die Zahl der Todesopfer mit 200 deutlich niedriger“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Gratzer.

Verkehrssicherheitsziel verfehlt

Österreich hat bereits im Jahr 2020 sein Verkehrssicherheitsziel – weniger als 312 Todesopfer – trotz Verkehrsrückgangs infolge der Covid-19 Pandemie mit 344 verfehlt. „Wenn bei der Verkehrssicherheit Ziele verfehlt werden, bezahlen Menschen mit ihrer Gesundheit oder gar mit ihrem Leben. Umso wichtiger ist es, alles daran zu setzen, dass Österreich die künftigen Ziele erreicht“, fordert VCÖ-Sprecher Gratzer verstärkte Maßnahmen. Das aktuelle Verkehrssicherheitsziel sieht eine Reduktion der Anzahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2030 auf weniger als 195 Todesopfer vor.

Durch Tempolimits weniger Verkehrstote

Österreich wäre laut VCÖ gut beraten, sich an den verkehrssichersten Staaten Europas ein Vorbild zu nehmen und dort wirksame Maßnahmen auch hierzulande umzusetzen. So haben die sichersten Staaten niedrigere Tempolimits: Auf Freilandstraßen Tempo 80 statt 100, auf Autobahnen Tempo 120 (wie in der Schweiz) oder Tempo 110 (wie etwa in Schweden).

„Österreich hat als Reaktion auf den ersten Ölpreisschock Tempolimits auf Freilandstraßen und Autobahnen eingeführt. Ein unbezahlbarer Zusatznutzen war, dass damit auch die Zahl der Verkehrstoten stark reduziert wurde. Auch nun kann man mit niedrigeren Tempolimits nicht nur den Spritverbrauch und die Kosten reduzieren, sondern auch die Verkehrssicherheit stark erhöhen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet

Im Ortsgebiet erhöht Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger, Kinder und ältere Menschen. In der Schweiz ist zudem im Unterschied zu Österreich die Toleranzgrenze beim Überschreiten von Tempolimits sehr gering. Darüber hinaus ist Österreichs Vormerksystem zu erweitern, insbesondere um Handy am Steuer.

Wichtig für mehr Verkehrssicherheit ist auch ein gutes öffentliches Verkehrsnetz mit häufigen Bahn- und Busverbindungen sowie eine sichere Infrastruktur für den Radverkehr, betont der VCÖ.