Ein Heizungstechniker erklärt eine moderne Holzvergaseranlage, die durch das Programm „Raus aus Öl“ gefördert wurde
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Wirtschaft

Gas-Versorgung für Private gesichert

Die Versorgung privater Haushalte mit Gas ist auch im Fall eines Lieferstopps durch Russland gesichert. Im Extremfall des Lieferstopps würden große Verbraucher, etwa Industriebetriebe, kontingentiert, sagt Andreas Neuhauser, Pressesprecher bei illwerke/vkw.

Würden die Lieferungen aus Russland eingestellt, tritt der „Energielenkungsfall“ in Kraft, sagt Neuhauser. Neben einem Aufruf, Gas zu sparen, komme es im Extremfall „zu einer Kontingentierung bei großen Verbrauchern, etwa Industriebetrieben“. Private Haushalte und Einrichtungen wie Krankenhäuser seien hingegen geschützte Kunden und wären dieser Kontingentierung nicht unterworfen.

E-Control beruhigt

Auch die Regulierungsbehörde E-Control beruhigt: von der jetzt aktivierten Frühwarnstufe sei es noch ein sehr weiter Weg bis zu ernsthaften Problemen für Endverbraucher.

Wallner stellt Forderung an Bund

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) fordert unterdessen vom Bund, im Notfall auf die österreichischen Gasvorräte zugreifen zu können. Die beiden westlichen Länder (Vorarlberg und Tirol) können ausschließlich über das deutsche Gasnetz versorgt werden. In einem Schreiben an die zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) ersucht Wallner, diese Besonderheiten bei allen weiteren Planungen nicht außer Acht zu lassen: „Die strategische Gasreserve aus österreichischen Speichern muss über das deutsche Netzgebiet für Tirol und Vorarlberg zur Verfügung gestellt werden.“

Drei Marktgebiete in Österreich

Österreich gliedert sich in drei Marktgebiete (Ost, Tirol und Vorarlberg). Die Gasspeicher Österreichs befinden sich ausschließlich im Marktgebiet Ost. Die Marktgebiete Tirol und Vorarlberg können ausschließlich über das deutsche Gasnetz versorgt werden. Es gibt keine innerösterreichische Verbindung. „Seitens des Bundes muss daher sichergestellt werden, dass die strategische Gasreserve aus österreichischen Speichern über das deutsche Netzgebiet auch für Tirol und Vorarlberg zur Verfügung gestellt werden kann“, so Wallner.

Ergänzung des bestehenden Abkommens

Aus Sicht Vorarlbergs bedarf es dazu einer ausdrücklichen Ergänzung des zwischen Österreich und Deutschland abgeschlossenen Abkommens über Solidaritätsmaßnahmen zur Gewährleistung einer sicheren Gasversorgung. Sofern eine solche Ergänzung des erst kürzlich abgeschlossenen Abkommens nicht möglich ist, sollte zumindest eine ausdrückliche Zusicherung Deutschlands angestrebt werden, dass die aus Österreich in das deutsche Gasnetz eingespeisten Gasmengen für die Versorgung der Marktgebiete Vorarlberg und Tirol verwendet werden können.