Hausbau, Baustelle, Rohbau
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Wirtschaft

Mangel an Rohstoffen aus Ukraine verzögert Hausbau

Zuerst Pandemie, dann Probleme bei den Lieferketten und jetzt fehlen Rohstoffe, die aus der Ukraine und Russland stammen. Die Baubranche kämpft mit Problemen. Anbieter von Einfamilienhäusern können kaum noch Fixpreise anbieten, kurzfristig fehlen Teile. Das merkt man auf jeder Baustelle.

Robert Golob, der Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma, erzählt: In Lustenau baut er gerade vier Häuser. Derzeit wird Parkett verlegt, ein Raum fehlt noch. Er bekommt aber kein Material mehr, das Parkett stammt nämlich aus der Ukraine. Auch die Preise schwanken stark.

Fixpreise kaum noch möglich

Bei Isoliermaterial muss Golob Tagespreise anfragen. Fixpreise für Häuser, die er früher bis zu 15 Monate garantierte, sind kaum noch möglich. Golob hat angefangen, zuerst zu bauen und die Häuser dann erst auf den Markt zu bringen. Nur nach dem Bau wisse er, was ein Haus gekostet hat.

Wolfgang Amann vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen sieht die Baubranche dennoch gut aufgestellt. Die Leidtragenden jetzt seien eher andere, sagt er: „Die derzeitigen Probleme werden wahrscheinlich die Bauherren stärker treffen als die Bauwirtschaft.“

Rohstoffsituation im Sommer wohl noch schwieriger

Allerdings könne die Rohstoffsituation im Sommer richtig schwierig werden. Das sehe man schon jetzt bei den Lebensmitteln: „Ich gehe davon aus, dass auch Bauprodukte von dieser Entwicklung negativ betroffen sein werden und auch bei den Bauprodukten Lieferschwierigkeiten zu erwarten sein werden.“

Robert Golob hofft, dass sich die Situation bald wieder beruhigt. Denn die Nachfrage sei immer noch ungebrochen. Seit einigen Jahren sei das Einfamilienhaus nämlich vermehrt auch für Investoren interessant geworden.