Steckdose
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer
Wirtschaft

Saftige Preiserhöhung bei Strom und Gas

Ab 1. Mai erhöhen die illwerke/vkw bekanntlich ihre Preise. Der mit Abstand größte Energieversorger im Land erhöht die Strom-Verbrauchskosten im Standardtarif um 43,4 Prozent. Die Vorarlberger könnten das aber erst ab dem kommenden Jahr richtig spüren.

Ein Durchschnittshaushalt verbraucht im Jahr rund 3.500 Kilowattstunden Strom und muss ab Mai monatlich zehn Euro mehr bezahlen. Da die Bundesregierung die Ökostromabgabe heuer gestrichen hat, sind vorerst nur rund drei Euro monatlich mehr fällig. Im Jahr 2023 kommt sie aber wieder dazu und dann sind die vollen zehn Euro fällig. Aber nicht nur Strom wird teurer, auch der Gaspreis steigt um rund 50 Prozent. Ein Durchschnittshaushalt zahlt ab Mai 19 Euro mehr pro Monat fürs Heizen mit Gas.

Auch die Grundgebühr erhöht sich

Quido Salzmann vom Energiekonzern erklärt die Preiserhöhung mit den gestiegenen Großhandelspreisen. Da die illwerke/vkw teilweise Strom zukaufen müssen, habe man nun reagieren müssen. Johannes Mayer von der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control sieht Vorarlberg im Einklang mit anderen Bundesländern. Auch in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beträgt die Erhöhung rund 40 Prozent, sagt er. Die illwerke/vkw hätten damit immer noch den niedrigsten Strompreis in Österreich.

Im Land wird allerdings nicht nur der Verbrauchsanteil teurer, also die Gebühr für den Strom, der auch tatsächlich verbraucht wird. Auch die Grundgebühr steigt, und zwar um fast acht Prozent. Das treffe eher die kleineren Haushalte, sagt Mayer. Beim Energieversorger spricht man von der normalen Inflationsanpassung.

Zukunft noch ungewiss

Bei der Konsumentenabteilung der Arbeiterkammer hätten sich bereits die Ersten gemeldet, sagt Karin Hinteregger. Auch Unternehmen kämpfen mit der Erhöhung. Kleinere Betriebe müssen, wie auch die privaten Haushalte, rund 40 Prozent mehr zahlen. Größere Firmen, die sich direkt an der Strombörse bedienen, spüren den Marktpreis noch stärker. Der habe sich nämlich innerhalb von wenigen Monaten vervierfacht, sagt Johannes Mayer von der E-Control. Wie es mit dem Strompreis weitergeht, kann noch niemand sagen. Bei einem sind sich die Experten einig: So niedrig wie vor der CoV-Krise wird er nicht mehr.