Reparatur einer Kaffeemaschine
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Umwelt

Reparaturcafés starten wieder

Seit einigen Jahren erleben Reparaturcafés einen richtigen Boom. Es gibt sie nicht nur in den Bezirkshauptstädten, sondern auch in kleinen Gemeinden wie Riefensberg, Innerbraz oder Lingenau. Jetzt nach den pandemiebedingten Pausen starten die Cafés wieder durch. In Göfis zum Beispiel ging es am Samstag wieder los.

In Göfis gibt es das Reparaturcafé immer am dritten Samstag im Monat – aber es war nun vier Monate lang zu, sagt Organisatorin Christina Connert. Aber jetzt geht’s ja wieder und die Göfner Reparateure sind parat. Das sind vielfach Pensionisten, die früher als Handwerker gearbeitet haben oder beim Energieversorger illwerke vkw. Ein Mann um die 40 ist passionierter Radfahrer und repariere Fahrräder. Eine Dame konzentriere sich auf Näharbeiten.

Kein Dienstleister, sondern Hilfe zur Selbsthilfe

Die Reparaturcafés verstehen sich aber eher nicht als Gratisdienstleister, sondern möchten Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Auf diesen Punkt legt Harald Mark vom Repaircafé Nenzing besonderen Wert. Man sei nicht etwa dazu da, dass Leute ihre kaputten Sachen abgeben und sagen: Bis nächste Woche hätte ich es gerne gerichtet. Man zeige den Leuten vielmehr, wie sie das Problem das nächste Mal vielleicht selber lösen können. In Nenzing wird eine genaue Statistik geführt, die sich sehen lassen kann: In acht Jahren sind demnach 1.088 Geräte zur Reparatur gebracht worden – fast 900 davon konnten tatsächlich wieder in Gang gebracht werden.

Es geht um die Umwelt

Aktiv werden die Leute in den Reparaturcafés letzten Endes der Umwelt zuliebe, um etwas gegen die Müllberge dieser Welt zu tun: Es soll eben nicht alles weggeworfen werden. Dieser Aspekt steht für die engagierten Ehrenamtlichen im Mittelpunkt, sagt etwa Norbert Burtscher vom Reparaturcafé in Thüringen: „Wobei die Gemeinschaft natürlich auch wichtig ist. Wir sehen, wenn die Leute uns etwas bringen und sie es hinterher funktionierend wieder mitnehmen können, haben sie und wir eine Freude.“ In Thüringen macht übrigens ein Herr mit, der vielleicht nicht jede, aber doch die meisten kaputten Kaffeemaschinen wieder ins Laufen bringt.