Seit dem Auftritt von Tourismusdirektor Hermann Fercher im deutschen Fernsehen gehen die Wogen in Lech hoch. Die Investigativ-Journalisten von ARD und der Zeit haben enthüllt, dass der russische Oligarch Oleg Deripaska von ersten Entwürfen der EU-Sanktionslisten gestrichen worden sein soll, und das obwohl er laut deren Recherchen am Krieg mitverdient. In Lech hat Deripaska das Nobelhotel Aurelio gebaut, das mittlerweile seinem Cousin gehört. Fercher sagte in dem Interview: „[…] in dem Zusammenhang muss man dem Herrn Deripaska gratulieren, dass er diese Investition gemacht hat […]“.
Bürgermeister stärkt Fercher den Rücken
Der Tourismusdirektor selbst wollte sich gegenüber „Vorarlberg heute“ nicht äußern, nur so viel: Er stehe dazu, dass das Hotel Aurelio für Lech eine Bereicherung sei. Schützenhilfe erhält er dabei vom neuen Lecher Bürgermeister. „Ich habe das Originalinterview nicht gesehen oder gehört. Ich kann nur auf unseren Direktor vertrauen und so hat er es sicher nicht gesagt“, so Bürgermeister Lucian (Liste Lech). Man könne alles so rausschneiden und zusammenschneiden wie man es braucht und das sei schlechter Journalismus, meint Lucian weiter.
Aufregung um Tourismuschef Fercher
In der Ski-Gemeinde Lech, in Vorarlberg, sorgt ein Interview des Tourismuschef Hermann Fercher für Aufregung. Der russische Oligarch Oleg Derispaska baute in Lech ein Luxushotel und verkaufte dies an seinen Cousin. Daraufhin bekam er Lob von Fercher.
Opposition nicht begeistert
Nicht so gelassen sieht die Aussage die Opposition. „Die Aussage war sicher überflüssig. Auf der ganzen Welt werden die Besitztümer sanktioniert und dann gehört das auch sanktioniert. Es ist sicher eine falsche Aussage und hinter dieser Aussage steht ein Großteil der Lecher sicher nicht“, findet Stefan Muxel (Liste „Unser Dorf“) klare Worte. Brigitte Finner (Liste „Zukunft wagen“) hinterfragt die Investorenmodelle insgesamt, denn im Gegensatz zu den einheimischen Hotels sind sie nicht auf Einnahmen angewiesen.
Im Hotel „Aurelio“ selbst wollte man sich gegenüber „Vorarlberg heute“ ebenfalls nicht äußern.