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APA/BARBARA GINDL
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Chronik

120 Anzeigen bei Schwerpunktkontrollen

Bei landesweiten Schwerpunktkontrollen hat die Polizei in der vergangenen Woche 26 Fahrzeuglenker aus dem Verkehr gezogen, die Alkohol und vor allem Drogen konsumiert hatten. Rund zwei Drittel der Drogenlenker hatte sogar mehrere Substanzen im Blut. Bei den Kontrollen wurden zudem 12 Fahrer erwischt, die keinen Führerschein besaßen.

Die Schwerpunktaktionen in allen vier Vorarlberger Bezirken fielen laut Polizei „ernüchternd“ aus: Es gab insgesamt rund 120 Anzeigen. Manche Fahrer waren zu schnell unterwegs, andere hatten keinen Führerschein und wieder andere standen unter dem Einfluss von Alkohol – und vor allem von Drogen.

Unter Mithilfe von Polizeiärzten wurden innerhalb von vier Tagen 22 durch Drogen beeinträchtigte Fahrzeuglenker ausgemacht. Die klinischen Untersuchungen und Blutabnahmen ergaben dabei bei 14 Lenkern sogar den Konsum von zwei oder drei verschiedenen Suchtgiften. Bei den Drogen handelte es sich vor allem um Kokain, Cannabis und auch um Amphetamine, sagt Oberstleutnant Peter Rüscher von der Vorarlberger Verkehrspolizei.

Vier weitere Fahrer fielen wegen Alkoholkonsums auf. Allen insgesamt 26 Alkohol- und Drogenlenkern wurde die Weiterfahrt untersagt, insgesamt 19 Führerscheine wurden abgenommen.

In drei Tagen zweimal erwischt

Bei den Kontrollen wurden zudem insgesamt 12 Fahrzeuglenker ohne Lenkberechtigung erwischt. Dabei händigten zwei Personen der Polizei einen gefälschten Führerschein aus. Ein junger Mann ging der Polizei binnen drei Tagen zweimal ins Netz, er stand beide Male unter Drogeneinfluss. Bei der zweiten Kontrolle fehlte ihm – aufgrund der Abnahme bei der ersten Kontrolle – auch noch der Führerschein.

Laut Polizei fiel die Zahl der Anzeigen in den vier Tagen vergleichsweise hoch aus. Üblicherweise würden bei solchen Kontrollen weniger Menschen mit Alkohol- und Drogeneinfluss aus dem aus dem Verkehr gezogen, so Rüscher. Die
Kontrollen seien zudem überwiegend tagsüber durchgeführt worden – was zeige, dass vor allem Drogenlenker keineswegs nur in der Nacht unterwegs seien.

Demo-Überwachung statt Schwerpunktkontrollen

Für die hohe Zahl hat die Polizei auch eine Erklärung: In den vergangenen Monaten wurden kaum größere Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass auch die Polizei mit Personalausfällen zu kämpfen hat. Außerdem war die Polizei auch häufig anderweitig beschäftigt – mit der Überwachung von Demonstrationen zum Beispiel, erklärt Peter Rüscher. Künftig sollen aber wieder mehr derartige Schwerpunktkontrollen im Verkehr durchgeführt werden.