Ältere Frau schaut sich Rechnung an
insta_photos – stock.adobe.com
insta_photos – stock.adobe.com
Weltfrauentag

Frauen auch in der Pension benachteiligt

Bei der Pension wird sichtbar, um wie viel Frauen weniger verdienen als Männer. In Vorarlberg haben aktuell noch immer 25 Prozent der Frauen keine eigene Grundsicherung. Es wird Zeit, dass die Politik eingreift, fordern Frauenvertreterinnen anlässlich des Weltfrauentags.

In Vorarlberg sind die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen besonders groß. Bei der Höhe der Pension wird das sichtbar: Frauen erhalten 50 Prozent weniger als Männer, sagt AK-Vizedirektorin Eva King. Hauptgrund: Die Betreuung von Kindern und Angehörigen wird nicht ausreichend angerechnet.

Hier müsse die Politik in die Pensionen eingreifen, sagt King. Die Zeiten, die Frauen für die Kinderbetreuung und die Pflege aufwenden, müssten auch dementsprechend bewertet werden: „Wenn man eine unabhängige und faire Bewertung von diesen Arbeitnahmen will, dann brauchen Frauen eine eigenständige Pension für diese Zeiten“, so King.

Karenz als Barriere

Viele Unternehmen würden unausgesprochen verhindern, dass Karrieren nach einer Karenz nahtlos fortgesetzt werden können, so King. Dies verhindere aber die Gleichstellung.

King geht sogar soweit, von einer bewussten Ausnutzung der Frauen zu sprechen: „Im Prinzip hat man sich darauf spezialisiert, bestimmte Berufsbilder auf diese verfügbare Schar von Arbeitskräften – weiblichen Arbeitskräften – zuzuschneiden, von denen man ausgeht, dass man sie strukturell schlecht bezahlen kann.“ Es würde auch ausgenutzt, dass Frauen auf Teilzeitbeschäftigungen angewiesen seien.

Klatschen reicht nicht

Entgegen aller Lippenbekenntnisse sei man – gerade in Vorarlberg – nicht bereit mehr zu zahlen. In der Pflege beispielsweise habe es seit Jahren keine reale Lohnerhöhung gegeben, sagt King.

Zwar würde man Frauen händeringend bitten, solche Berufe auszuüben. Doch es stelle sich die Frage, warum Frauen dies machen sollen, warum Frauen schlecht bezahlte Berufe ausüben sollen, merkt King an. Frauen würden nur dann stärker ins Erwerbsleben eintreten, wenn die Bezahlung anständig ausfallen.

Es reiche nicht zu klatschen, sagt King. Das helfe den Frauen in der Pflege oder im Handel nicht. Die Wertschätzung müsse sich in der Bezahlung zeigen.