Schultafel mit Bücher
Cherries – stock.adobe.com
Cherries – stock.adobe.com
Bildung

Bildungsdirektion stellt „Lehrerscout“ ein

Vorarlbergs Schulen suchen verzweifelt Lehrerinnen und Lehrer – und die Not macht erfinderisch: Die Bildungsdirektion richtet jetzt extra eine Stelle ein, die sich nur um die Lehrersuche kümmert. Die Werbetrommel soll im In- und Ausland gerührt werden.

Der neue Job werde ab März mit einem ehemaligen Hochschullehrer besetzt, der in allen Bundesländern und auch im Ausland gut vernetzt sei, sagt Bildungsdirektorin Evelyne Stefani-Marte. Er werde in die Bundesländer fahren und persönlich Studenten für Vorarlbergs Schulen anwerben, dabei könne er ihnen fixe Arbeitsverträge und Wohnkostenzuschüsse anbieten. Auch im Ausland werde er auf die Suche nach Junglehrern bzw. -lehrerinnen gehen, Bedarfshebung machen und weitere Projekte entwickeln, wie Menschen für den Lehrerberuf gewonnen werden können.

Aber auch unter den Maturanten will man die Werbetrommel rühren. Mit dem Projekt „Schüler unterrichten Schüler“ können Siebtklässler in einer Volksschule mithelfen, zu unterrichten. Dieses Angebot werde laut Bildungsdirektion von den Jugendlichen sehr gut angenommen.

Erleichterungen für Quereinsteiger

Ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen den Lehrermangel seien auch die Quereinsteiger. Bisher gab es aber Probleme, ordentliche Arbeitsverträge für sie zu erhalten, sagt Stefani-Marte. Nun gebe es jedoch Fortschritte mit dem Bildungsministerium. Alles deute darauf hin, dass Quereinsteiger künftig keine Sonderverträge, sondern ganz normale Arbeitsverträge bekommen – wie alle anderen Lehrer und das gleich von Beginn ihrer Lehrertätigkeit an. Im Schuljahr 2022/23 wird es außerdem für alle Quereinsteier einen berufsbegleitenden Lehrgang an der Pädagogischen Hochschule geben.

Eklatanter Lehrermangel in den nächsten Jahren

In den nächsten acht Jahren geht ein Viertel der Lehrkräfte an Volksschulen und ein Drittel an Mittelschulen in Österreich in Pension. In Vorarlberg erreichen in den nächsten drei Jahren rund 800 Lehrer die Pensionsreife. Immer wieder steigen auch Lehrer wegen Erschöpfung aus. Genügend Nachwuchs, um diese Lücken zu schließen, ist weit und breit nicht in Sicht.