Gerhard Bösch Vorstand ukrainische Privatbank
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Ukraine-Krieg

Vorarlberger schildert Situation in Kiew

Die russischen Truppen setzen am zweiten Tagen der Invasion in die Ukraine ihren Vormarsch offenbar fort. In den frühen Morgenstunden gibt es Berichte über neuerliche Explosionen in der Hauptstadt Kiew. Der Vorarlberger Gerhard Bösch lebt in Kiew – er erzählte in der „ZiB 2“ am Donnerstag, wie er die Angriffe erlebt.

Bösch lebt seit Jahren in der ukrainischen Hauptstadt Kiew – er ist der Chef der größten Bank der Ukraine. Er schilderte am Donnerstagabend in der „ZiB 2“, dass es viele Explosionen in der Stadt gebe und auch zahlreiche Flugzeuge zu sehen waren, deren Ziele nicht ganz klar gewesen seien.

Bösch will in Kiew bleiben, auch deshalb, weil es derzeit kaum Möglichkeiten gebe, das Land zu verlassen. „Es ist sicher nicht mehr möglich, zu einem Flughafen zu fahren, und ein Flugzeug zu besteigen. Es sei auch nicht mehr leicht möglich, in ein Auto zu steigen und in Richtung Westen zu fahren, die Autobahn nach Lemberg scheint bereits unter Artilleriebeschuss zu sein", sagte Bösch am Donnerstagabend.

Österreicher in der Ukraine

Auch viele Österreicher arbeiten in der Ukraine und sind durch den Einmarsch der russischen Truppen sehr besorgt. Viele wünschen sich Sanktionen gegen Russland und hoffen, dass eine weitere Eskalation noch abgewendet werden kann.

Aufforderung zum Verlassen der Ukraine

Mindestens zwei Vorarlberger sind derzeit in der Ukraine, das bestätigt das österreichische Außenministerium gegenüber ORF Radio Vorarlberg. Es hat Österreicherinnen und Österreicher gebeten, sich zu melden, 140 sind dieser Aufforderung nachgekommen. Alle Österreicher werden vom Außenministerium aufgerufen, dringend das Land zu verlassen, evakuiert wird derzeit nicht. Das Kernteam der Botschaft bleibt vorerst in Kiew.

Russland setzt Angriffe fort

Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete am Freitagmorgen mehrere Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der in Polen ansässige Nachrichtenkanal Nexta schrieb auf Twitter , dass mindestens sechs Explosionen die Stadt erschüttert haben – hier geht es zum ORF.at-Liveticker.