Johannes Strolz und Alessandro Hämmerle
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Sport

Prämien statt Grundstücke für Olympiasieger

Das Land Vorarlberg zahlt für jede Olympia-Teilnahme 2.000 Euro und für eine Goldmedaille nochmals 3.000 Euro aus. Für Silber gibt es die Hälfte, für Bronze immerhin noch 1.000 Euro. Früher war es sogar noch üblich, dass Olympiasieger von der Heimatgemeinde ein Grundstück bekommen haben.

Viele Gemeinden belohnten früher ihre Weltmeister und Olympiasieger mit einem Grundstück. Sie nützten das Image der erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler als Werbung für den Ort.

Das war auch beim Lecher Abfahrts-Olympiasieger von 1964, Egon Zimmermann der Fall. Allerdings hat sich dieses Geschenk über viele Jahre zum Problem entwickelt, denn Baugrund wurde aus dem geschenkten Grundstück keiner. Der 330 Quadratmeter große Grund, ursprünglich mitten im Dorf, wurde später zur roten Zone und somit wertlos. Dem Ersatz-Grundstück in Stubenbach fehlten Widmung und Zufahrt. Nach dem Tod von Zimmermann vor zwei Jahren ist die Sache im Sand verlaufen. Der Olympiasieger von Innsbruck erbaute aber an anderer Stelle seinen bis heute erfolgreichen Hotelbetrieb auf.

Was bekommen Olympiasieger geschenkt?

Nach den Olympischen Spielen ist vor einem Marathon aus Empfängen und Ehrungen. Wer so viel leistet, wie Vorarlbergs erfolgreiche Wintersportler, der soll tatsächlich auch reich beschenkt werden. Früher war es üblich, dass Olympiagewinner von der Heimatgemeinde in der Tat ein Grundstück überreicht bekommen haben. Und heute?

Ortlieb bekam Grundstück billiger, Reiter erhielt Gemälde

Das hat auch Abfahrtsolympiasieger Patrick Ortlieb getan. Er bekam nach seiner Goldmedaille 1992 zwar kein Grundstück geschenkt, die Lecher Gemeindevertretung ermöglichte dem damals noch Nicht-Einheimischen aber einen günstigen Kauf eines Baugrundes.

Anita Wachter baute in Bartholomähberg auf dem geschenkten Grundstück der Gemeinde ihr Haus. Hubert Strolz erhielt zwar auch ein Stück Land gleich neben seinem Haus Hubertus, dieses war jedoch nie bebaubar, weil es im Hoch-Moor liegt.

Kombi-Olympiasieger Mario Reiter wurde zum Rankler Ehrenbürger ernannt und erhielt im Zuge dessen ein Gemälde über sich selbst.

„Kann sich eine Gemeinde nicht mehr leisten“

Die Goldmedaillengewinner von heute können von einem geschenkten Grundstück in ihrer Heimatgemeinde nur noch träumen. „Das funktioniert heute nicht mehr. Die Grundstückspreise sind so hoch, das kann sich eine Gemeinde nicht mehr leisten“, erklärt der Bürgermeister von Göfis, Thomas Lampert. Es sei aber auch nicht der Anspruch der Sportlerinnen und Sportler, ein Grundstück zu bekommen. Diese Zeiten sind vorbei, so Lampert.