Leere Schulklasse
ORF.at/Carina Kainz
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Coronavirus

Gewerkschafter: „Totalversagen bei PCR-Schultests“

Die Vorarlberger Pflichtschul-Gewerkschaft übt massive Kritik am Bildungsministerium. Vorsitzende Alexandra Loser spricht von einem „Totalversagen des CoV-Testsystems an den Schulen“. Der Umstieg auf einen neuen Anbieter beim PCR-Test-Programm an den Schulen hat nach den Weihnachtsferien für Probleme gesorgt.

Das Bildungsministerium ist nach den Weihnachtsferien nach einer Neuausschreibung auf einen neuen Anbieter beim PCR-Test-Programm umgestiegen. Die ARGE für molekulare Diagnostik hatte allerdings bei der Auswertung der Ergebnisse, insbesondere bei der Zuordnung und Auswertung in der Datenbank, mit technischen Problemen zu kämpfen. Laut Ministerium wurde „eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen“ gemeldet, den Schulen seien Daten „zu spät, fehlerhaft und unvollständig“ übermittelt worden.

Es sei weder zu verstehen noch zu akzeptieren, dass die Bundesregierung offensichtlich nicht in der Lage sei, eine verlässliche und gesicherte Auswertung der CoV-Tests an den Schulen zustande zu bringen, kritisiert Loser am Freitag in einer Aussendung: „Unter diesen unprofessionellen Rahmenbedingungen können und werden die Pädagoginnen und Pädagogen nicht bereit sein, weiterhin ihren Dienst zu versehen.“

Sorge um Ansteckungsgefahr in den Klassen

Loser sorgt sich um ihre Lehrerkolleginnen und Lehrerkollegen. Viele würden sich in beengten Räumen mit hohen Schülerinnen- und Schülerzahlen einer Ansteckungsgefahr aussetzen und unter schwierigsten Bedingungen Unterrichts- und Erziehungsarbeit leisten. Darum sei es das Mindeste, dass das angekündigte strenge Testregime auch funktioniere.

„Die fehlerhaften beziehungsweise fehlenden Ergebnisse der PCR-Testungen nach den Weihnachtsferien beweisen einmal mehr, dass die Regierung es nicht schafft, für die Sicherheit der Schüler und Pädagogen und damit der ganzen Gesellschaft zu sorgen“, kritisiert Loser.

FPÖ: „Missmanagement der Bundesregierung“

Kritik kommt auch von der Vorarlberger FPÖ-Bildungssprecherin Andrea Kerbleder, die von einem „Missmanagement der Bundesregierung“ spricht. Dieses werde auf den Rücken der Lehrer und Schüler ausgetragen. Das „Testchaos“ ist für die Freiheitliche eine weitere Zusatzbelastung für die Pädagogen.

Kerbleder spricht „von einem Armutszeugnis der schwarz-grünen Coronapolitik“. Sowohl Bundes- als auch Landesregierung müssten alles daran setzen, dass der Präsenzunterricht nicht gefährdet wird.

Ab Montag zweiter PCR-Schultest geplant

Der Umstieg auf den neuen Anbieter beim PCR-Test-Programm an den Schulen hat nach den Weihnachtsferien für Probleme gesorgt. Das Bildungsministerium prüft rechtliche Schritte – mehr dazu in Pannen bei Schul-PCR-Tests: Ministerium prüft Schritte.

Das Bildungsministerium hält trotz der aktuellen technischen Probleme am Plan fest, ab Montag an allen Schulen zweimal pro Woche die PCR-Tests einzusetzen.Die Bietergemeinschaft habe zugesagt, die Probleme bis zur kommenden Woche zu lösen.