Messepark 2-G-Kontrolle Handel
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Coronavirus

Keine Probleme bei 2-G-Kontrollen im Handel

In Vorarlbergs größtem Einkaufszentrum, dem Messepark in Dornbirn, sind die 2-G-Kontrollen am Dienstagmorgen ruhig angelaufen. Im Zimbapark in Bludenz und in der Dornbirner Innenstadt gibt es zudem das Angebot, sich einen Stempel auf den Unterarm zu holen, damit man den 2-G-Nachweis nicht in jedem Geschäft zeigen muss.

Impf- oder Genesungsstatus wurden im Messepark jeweils in den einzelnen Geschäften kontrolliert – teils bereits am Eingang, in kleineren Läden an der Kasse. Bei einem Lokalaugenschein wurden die Kontrollen penibel meist vom Verkaufspersonal selbst durchgeführt. Nur wenige Kunden mussten abgewiesen werden.

Kontrollen im Handel

Seit Dienstag ist es also ernst mit den verpflichtenden 2G-Kontrollen im Handel. Aktuell gilt ja bekanntlich weiterhin ein Lockdown für Ungeimpfte.

Bei manchen Geschäften waren Eingänge teilweise abgesperrt oder verstellt, um die Kontrollen zu erleichtern. Eine am Eingang eines Bekleidungsgeschäfts positionierte Mitarbeiterin meinte, dass eine Überprüfung der Kunden an den Eingängen des Einkaufszentrums mit farbigen Bändchen für die, die nur in Geschäfte des täglichen Bedarfs dürfen, schon einiges erleichtern und auch das „Bummelverhalten“ der Kunden fördern könnte. Ihre Kollegin im Gewürzgeschäft nebenan zeigte sich jedenfalls sehr froh, dass ihr das Kontrollieren der Kundschaft diesmal erspart bleibe.

Messepark 2-G-Kontrolle Handel
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Weniger Besucher seit Ankündigung der 2-G-Kontrolle

Die Kunden hätten bisher alle höflich reagiert, hieß es in den Geschäften, auch jene wenigen, die aufgrund eines fehlenden Nachweises abgewiesen werden mussten. Einig waren sich die Verkaufsmitarbeiter aber auch, dass sie das Kontrollieren als „unangenehm“ und bei höherem Kundenaufkommen wegen der entstehenden Warteschlangen wenig praktikabel empfanden. Letzteres war aber zumindest am Dienstagvormittag vorerst kein großes Problem, weil – auch das hieß es unisono – die Besucherfrequenz bereits seit der Ankündigung der neuen Maßnahmen spürbar abgenommen habe. Verkäufer, die auf Provisionen angewiesen sind, könne das durchaus vor existenzielle Sorgen stellen: „Die Leute kaufen dann halt online.“

Natürlich sei es auch eine personelle Belastung, extra einen Mitarbeiter für die Kontrollen abzustellen, meinte Günter Wohlgenannt, stellvertretender Geschäftsleiter von „Das Buch“, „aber wir tragen das jetzt halt mit“. Was den Kundenzulauf angeht, hatte er durchaus noch Hoffnung: Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Frequenz bei Inkrafttreten neuer Maßnahmen immer zuerst gesunken sei und sich auch wieder erholt habe, wenn sich die Menschen an die neue Situation gewöhnt hätten

Zimbapark Stempel 2-G-Kontrolle Handel
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Zimbapark und Stadt Dornbirn bieten Stempel-Lösung an

Der Zimbapark in Bludenz bietet einen speziellen Service an, damit die Kunden ihren 2-G-Nachweis nicht in jedem Geschäft herzeigen müssen. An zwei Stellen im Foyer des Einkaufszentrums kann man seinen 2-G-Nachweis vorzeigen und kriegt dann einen Stempel auf den Unterarm, sagt Geschäftsführer Walter Simma. „Wir möchten es bequem machen. Einmal eine zentrale Anlaufstelle wo der Kunde hingehen und sich einen Stempel abholen kann. Mit diesem Stempel kommt er dann in alle Geschäfte hinein, ohne seinen 2-G-Nachweis nochmals herzuzeigen“, so Simma.

Auch in der Dornbirner Innenstadt setzt man auf die Stempel-Lösung. Ab Donnerstag, 13. Dezember, wird es am Marktplatz vor der Kirche einen 2-G-Servicepoint geben. Hier kann man sich mit dem jeweiligen 2-G-Nachweis und einem amtlich gültigen Lichtbildausweis (Personalausweis, Führerschein oder Reisepass) einen Stempel abholen und diesen einfach in den Geschäften vorweisen. „Mit dem Servicepoint versuchen wir das Einkaufserlebnis in Dornbirn so komfortabel wie möglich zu gestalten. Natürlich können sich die Kundinnen und Kunden auch direkt im Geschäft kontrollieren lassen“, sagt Alexander Juen, Stadtrat für Stadtmarketing und Tourismus. Der 2-G-Stempel ist als ein Zusatzangebot zu verstehen, die Nutzung ist nicht verpflichtend.

Händler, die den 2-G-Nachweis nicht kontrollieren, riskieren übrigens Strafen von bis zu 3.600 Euro.

Talk mit Michael Tagwerker

Michael Tagwerker spricht über die Kontrollen im Handel.

Tagwerker sieht Kontrollpflicht als „gelinderes Übel“

Michael Tagwerker, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, sieht die 2-G-Kontrollpflicht im Handel nicht als Problem, solange es bei dieser reinen Kontrolltätigkeit bleibt und nicht noch mehr, wie zum Beispiel eine Kontrolle auf Fälschungen, dazukommt. Man dürfe die Handelsangestellten damit nicht überfordern. „Wenn es bei den Kontrollen bleibt, ist es handlebar, alles besser als ein Lockdown. Wenn es bei dieser Kontrollpflicht bleibt und die Geschäfte offen bleiben, ich denke das ist das gelindere Übel“, so Tagwerker.