Einfamilienhaus Eingang
schulzfoto – stock.adobe.com
schulzfoto – stock.adobe.com
Wirtschaft

Baupreise lassen Versicherungsprämien steigen

Im nächsten Jahr ist in vielen Bereichen mit steigenden Preisen zu rechnen. Das trifft auch viele Hausbesitzer – sie müssen künftig mehr für ihre Gebäudeversicherung bezahlen. Schuld daran ist die überhitzte Baukonjunktur.

Wer sein Haus etwa bei einem Brand verliert, hofft auf schnelle Hilfe von der Versicherung. Die sorgt dann im Idealfall dafür, dass der Wiederaufbau schnell erfolgen kann. Jetzt sind aber die Preise für Neubauten drastisch gestiegen – um 12,7 Prozent im Österreichschnitt. Und weil die Häuser teurer geworden sind, hebt die Vorarlberger Landesversicherung (VLV) die Prämien im Gebäudebereich ebenfalls um diesen Baukostenindex von 12,7 Prozent an.

Gleichermaßen wird damit aber auch die Versicherungssumme erhöht, also die Höhe der Zahlung im Schadensfall, wie VLV-Direktor Robert Sturn erklärt: „Die Versicherungsgesellschaften in Österreich machen ihre Wertanpassung nach dem österreichischen Baukostenindex und der ist derzeit um 12,7 Prozent gestiegen. Das hat zur Folge, dass die Beiträge für Gebäudeversicherungen um 12,7 Prozent steigen, bedeutet aber auch, dass die Versicherungssummen um 12,7 Prozent steigen, wenn man eine entsprechende Wertanpassung in den Verträgen abgeschlossen hat.“

Möglichkeit, auf Wertanpassung zu verzichten

Als Versicherungskunde könne man zwar auf die Wertanpassung verzichten, so Sturn, er rät davon aber ab. „Man könnte die vom Versicherer vorgeschlagene Beitragserhöhung ablehnen, dann bleibt die Summe wie sie vorher war. Dann hat man aber im Schadensfall möglicherweise die Situation, dass man in eine Unterversicherung hineinkommt. Und das ist natürlich eher zu vermeiden, auch wenn das jetzt etwas kostet.“

Große Nachfrage nach Handwerkern als Preistreiber

Die vollen Terminkalender der Baufirmen und Handwerker treiben die Kosten für Versicherungen und Versicherte zusätzlich in die Höhe, denn im Schadensfall muss es ja auch schnell gehen – und das notwendige Tempo kann es teurer machen.

So rechnet die Wälderversicherung mit einem Baukostenindex von rund 14 Prozent. Auch weil gewährleistet sein soll, dass ein Wiederaufbau im Ernstfall schnell möglich sei, sagt Geschäftsführer Christoph Mennel. Mit der Anpassung wolle man so auch sicherstellen, dass der Kunde nicht auf günstige Momente warten müsse, sondern dass man gleich mit der Wiederherstellung anfangen und der Kunde bald wieder in sein Heim zurückkehren könne.