Impfpass wird abgestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
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Politik

„Eigentlich skandalös“: Fidler kritisiert ELGA

Der Vorarlberger Gesundheitsexperte und Regierungsberater Armin Fidler übt scharfe Kritik an der ELGA-Gesellschaft. Für diese ist die technische Umsetzung der Ausnahmen von der Impfpflicht erst bis Anfang April möglich. Die ELGA GmbH hätte sich früher zu Wort melden müssen, wenn es tatsächlich unlösbare technische Probleme gebe, so Fidler.

Fidler hält die Stellungnahme der ELGA GmbH, die zuständig für die elektronische Gesundheitsakte ist, für eine Ausrede. Denn dass über die Impfpflicht seit Monaten diskutiert wird, hätte man auch bei der ELGA-Gesellschaft mitbekommen sollen, sagt Fidler: „Nehmen wir mal an, dass auch Leute von der ELGA die Zeitung lesen und den Rundfunk hören, dann sollte ihnen klar sein, dass die Impfpflicht schon seit zwei Monaten diskutiert wird. Ich finde das Ganze eigentlich skandalös.“

Sollte es tatsächlich unlösbare technische Probleme geben, hätte sich die ELGA GmbH früher melden müssen und nicht erst drei Wochen vor der geplanten Einführung, so Fidler.

Fidler: Impflicht langfristige Lösung

Ob die Impfpflicht im Februar oder doch erst im April komme, mache für Ungeimpfte angesichts der Omikron-Welle keinen Unterschied. Denn sie würden mit einer genauso wie mit zwei Impfungen infiziert werden, so Fidlers Einschätzung.

Aber der Regierungsberater sagt auch, dass jede Impfung besser sei als keine. Denn eine gewisse Immunität habe man schon sieben bis zehn Tage nach dem ersten Stich. Zudem wisse man nicht, was nach Omikron komme. Die Impfpflicht ist laut Fidler eine langfristige Lösung und einfach so werde das Coronavirus nicht verschwinden.

Für ELGA Umsetzung erst im April möglich

Die ELGA-Gesellschaft hatte am Freitag erklärt, die technische Umsetzung der Ausnahmen von der Impfpflicht sei erst bis Anfang April möglich – und nicht zum 1. Februar, an dem Impfpflicht eingeführt werden soll. Zudem kritisierte die ELGA-Gesellschaft, sie sei nicht in den Begutachtungsprozess des Gesetzes eingebunden worden.

Die Bundesregierung will aber trotz der ELGA-Bedenken an der Einführung der Impflicht mit Februar festhalten – mehr dazu in news.ORF.at: Regierung bleibt bei Impfpflicht ab Februar.