Erste Vignette aus dem Jahr 1996
APA/dpa/Stephan Jansen
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Verkehr

25 Jahre Vignette – und immer wieder Ärger

Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es in Österreich die Vignette für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen. Von Anfang an erregte sie die Gemüter – vor allem auch in Vorarlberg.

Am 1. Jänner 1997 musste die Vignette zum ersten Mal geklebt werden. Der Preis für die damals rote Jahresvignette lag bei umgerechnet rund 40 Euro, heuer sind für die Version in Marille 93,80 Euro fällig – der Preis hat sich also mehr als verdoppelt.

Eine schwere Geburt

Der Start vor 25 Jahren war alles andere als reibungslos verlaufen. In den ersten Tagen war die Vignette vergriffen, die „Moral“ der Autofahrerinnen und Autofahrer ausbaufähig, es gab heftigste Proteste aus dem In- und Ausland bis hin zur Androhung von Straßenblockaden „Wegelagerei“, „Tohuwabohu“, „Vignetten-Debakel“ hieß es in den Schlagzeilen vom Jänner 1997.

Laut einer Aussendung des Autofahrerclubs ÖAMTC vom 2. Jänner 1997 waren unmittelbar nach dem Start bis zu 50 Prozent der kontrollierten Autofahrerinnen und Autofahrer ohne Vignette unterwegs. Der ARBÖ bot im Fall von Strafen – wenn die Vignetten nachweisbar vergriffen waren – Rechtshilfe an.

Die ASFINAG finanziert mit den Mauteinnahmen Ausbau und Erhalt des Autobahnnetzes. In einem Jahr verkauft sie im Durchschnitt mehr als 27 Millionen Vignetten, in Summe mindestens 675 Millionen Stück seit der Einführung.

Korridorvignette für fünf Jahre

Am 1. September 2008 konnte in Vorarlberg neben der Wochen-, Monats- und Jahresvignette auch die Korridorvignette erwerben. Um zwei Euro durfte man von Hörbranz bis Hohenems auf der Autobahn fahren. Mit der Eröffnung der zweiten Pfändertunnelröhre im Jahr 2013 gehörte Korridorvignette der Geschichte an.

Vignette Korridor-Vignette
ORF Vorarlberg
Die Korridorvignette gab es um zwei Euro pro Fahrt

Digitale Variante sehr beliebt

Für Autofahrer, die das Kleben und Kratzen nervt, gibt es seit dem 1. Dezember 2017 die digitalen Varianten. Zwei Drittel der ausgegebenen Vignetten werden inzwischen in digitaler Form verkauft.

Aufregung um Mautbefreiung

Am 15. Dezember 2019 wurden bundesweit fünf Autobahnstrecken für mautfrei erklärt – darunter die Strecke von Hörbranz bis Hohenems. Damit soll der Ausweichverkehr durch Bregenz und die anliegenden Gemeinden verringert werden.

Großen Widerstand gab es aus den Gemeinden Lustenau und Hohenems. Sie sehen sich als Opfer der Vignetten-Befreiung. Die betroffenen gingen mit Klagen gegen die Mautbefreiung vor. Im August 2021 wies der Verfassungsgerichthof die letzte Beschwerde ab.

Rückblick auf 25 Jahre Autobahnvignette

Die Autobahnvignette feiert heuer ihren 25. Geburtstag. 1997 mussten wir sie zum ersten Mal aufkleben. Gekostet hat die damals rote Vignette noch rund 40 Euro. Für die heurige Jahresvignette sind fast 94 Euro fällig.

200.000 Mautpreller pro Jahr

Ob die Vignette einmal von einer kilometerabhängigen europaweiten Maut abgelöst wird, wird sich zeigen, bis dahin werden die ASFINAG-Kontrolleure und elektronischen Überwachungssysteme weiterhin kontrollieren, ob Mautpreller unterwegs sind. Und davon werden im Jahr an die 200.000 erwischt.