Zwei Lehrlinge sitzen vor einem Monitor
Wirtschaftskammer Vorarlberg
Wirtschaftskammer Vorarlberg

Umsatzeinbrüche in der Kreativbranche

Vorarlbergs Werbewirtschaft kämpft mit starken Umsatzeinbußen aufgrund reflexartiger Auftragsstornierung im Lockdown. Derzeit verzeichnen die Werbetreibenden einen Umsatzrückgang von Minus 36 Prozent, Tendenz sinkend.

Die derzeitige Situation ist für die Werbebranche kompliziert. Nach einem CoV-bedingt starken Minus im vergangenen Jahr brachen Vorarlbergs Kreativen nun im Lockdown abermals die Umsätze ein.

Verzeichneten die rund 1.000 Betriebe im Mai 2020 noch ein dramatisches Minus von 58 Prozent, besserte sich die wirtschaftliche Situation bei den Werbeschaffenden auf ein Minus von 21 Prozent bis September 2021. Nun berichten die kreativen Dienstleister aber erneut von signifikanten Umsatzeinbrüchen auf ein Minus von 36 Prozent. Das ergab der brancheninterne CoV-Krisenbarometer der Interessenvertretungen Ende November 2021.

„Die reflexartigen Auftragsstornierungen im Lockdown trüben die Stimmung in der Branche. Sie schaden der Vorarlberger Wirtschaft“, sagt Martin Dechant, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Vorarlberg und appelliert: „Jetzt liegt es an den Vorarlberger Unternehmen, bei den heimischen Dienstleistern einzukaufen. Nur so kann eine Win-win-Situation entstehen.“ Im Mai 2020, inmitten des ersten CoV-Lockdowns, war die Werbewirtschaft jene Branche der Sparte Information & Consulting, die mit den größten Umsatzeinbußen zu kämpfen hatte.

Wirksames Impulsförderpaket

Einen wichtigen Impuls lieferte diesen April das Förderpaket „Restart your Business“, das von der Wirtschaftskammer, den Fachgruppen Werbung und Marktkommunikation sowie Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) und dem Land Vorarlberg geschnürt wurde.

„Von den Fördergeldern in Höhe von 200.000 Euro für Kreativleistung und Beratung profitierten Ein-Personen-Unternehmen besonders stark. Es hatte direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation und unsere Branche“, erklärt Martin Dechant. „Im Hinblick auf die unmittelbare Zukunft befürchten wir eine ähnliche Abwärtsspirale wie wir sie letztes Jahr erlebt haben. 54 Prozent der Befragten berichten von signifikanten Auftragsstornierungen oder erwarten einen Umsatzeinbruch. Zusammenhalt ist jetzt wichtiger denn je“, so Martin Dechant abschließend.