Zoll St. Margrethen
ORF
Kapo SG
Chronik

St. Gallen: 2.500 Migranten seit Juli aufgegriffen

Die Schweizer Grenzwacht und die Kantonspolizei St. Gallen haben seit Juli 2.500 Migranten aufgegriffen, die illegal in die Schweiz einreisen wollten. Darunter waren 1.400 Minderjährige aus Afghanistan.

Seit Sommer gelangten hauptsächlich Menschen aus Afghanistan mittels internationaler Züge aus Wien und Bukarest an den Grenzbahnhof in Buchs, hieß es bei einer Pressekonferenz unter anderem von Grenzwacht und Polizei am Mittwoch. Dabei handle es sich mehrheitlich um junge Männer und Jugendliche, welche sich bereits seit mehreren Wochen über den Balkan auf dem Weg nach Zentral- und Westeuropa befinden würden und meist Österreich als Aufenthaltsort vermerkt hätten.

Die Rückführung der illegal eingereisten Menschen stelle die involvierten Behörden vor administrative Herausforderungen, hieß es bei der Pressekonferenz weiter. Viele der illegal eingereisten Migranten würden zurzeit in einer Unterkunft in der Stadt Wil beherbergt, sie seien aber oft am Folgetag nicht mehr auffindbar. Künftig sollen die Migranten nach einer Sicherheitsüberprüfung danach unterteilt werden, ob sie ein Asylgesuch einreichen wollen und nicht.

Mit Rückgang im Winter gerechnet

Das Schweizer Staatssekretariat für Migration geht davon aus, dass der Weiterwanderungs- und Transitdruck der Afghanen, die aus Österreich in die Schweiz kommen, noch ein paar Wochen andauern wird. Danach werde mit einem Rückgang im Winter gerechnet.

Anschließend komme es im April/Mai 2022 wahrscheinlich erneut zu einer Zunahme der Weiterwanderung aus Österreich. Afghanistan dürfte 2022 das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden in der Schweiz bleiben, so die Einschätzung.

Meist Aufenthaltstitel in Österreich

In Vorarlberg wisse man von diesen illegalen Grenzübertritten, so der Leiter der fremdenpolizeilichen Abteilung im Landeskriminalamt, Andreas DeGasperi. Die Flüchtlinge erhalten seinen Angaben zufolge eine Verwaltungs-Geldstrafe, weil sie sich zu weit von ihren zugewiesenen Unterkünften aufhalten und damit gegen die Gebietsbeschränkung verstoßen würden. Aufhalten oder festnehmen sei nicht möglich, weil fast alle einen Aufenthaltstitel in Österreich hätten, so DeGasperi.