Stethoskop und Blutdruckmessgerät eines Arztes
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Chronik

Durch Steuerreform weniger Geld für Gesundheit

Wer wenig verdient, soll ab Juli nächsten Jahres weniger Krankenversicherungs-Beitrag zahlen. Das ist Teil der ökosozialen Steuerreform, die von der türkis-grünen Bundesregierung beschlossen wurde. Damit verliert das Gesundheitssystem viel Geld, die Ärztekammer fürchtet Leistungskürzungen oder weniger Stellen für Kassenärzte.

Derzeit zahlen Arbeitnehmer knapp 3,9 Prozent ihres Bruttogehalts an die Krankenversicherung. Für geringe Einkommen wird dieser Beitrag auf 2,2 Prozent sinken. Für die Österreichische Gesundheitskasse ein Minus von 850 Millionen Euro. Burkhard Walla, Vizepräsident der Vorarlberger Ärztekammer, ist fassungslos: „Wie soll das funktionieren? Wir haben in vielen Bereichen wirklich angespannte Systeme“, so Walla.

Jahrelang habe die Kammer um mehr Kassenstellen gekämpft, und jetzt das. Sollte es keine Lösung geben, könne man weniger Stellen oder weniger Leistungen finanzieren, resümiert Walla. Die Regierung hat zwar versprochen, das Minus mit Steuergeldern irgendwie auszugleichen. Für Walla ist das aber zu wenig.