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Wirtschaft

Wahlärzte wehren sich gegen Kritik

Die Arbeiterkammer und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) liegen im Clinch mit den Wahlärzten. Sie würden mehr verdienen als Kassenärzte, sich die Rosinen herauspicken und überhöhte Honorare kassieren. Das wollen sich die Wahlärzte nicht gefallen lassen und haben am Dienstag ihre Sicht der Dinge präsentiert.

Angestoßen wurde dieses Thema durch einen Zeitungsartikel in den Vorarlberger Nachrichten, in dem die Arbeiterkammer eine Umfrage präsentiert, die den Wahlärztinnen und Wahlärzten sauer aufstößt. Wahlärzte würden keine Bereitschaftsdienste machen und zu viel verdienen. Stimmt nicht, kontern diese und bringen ins Spiel, dass sie Unternehmer ohne wirtschaftliche Absicherung durch Kassenverträge sind.

Wahlärzte wehren sich gegen Kritik

Arbeiterkammer und der ÖGK liegen im Clinch mit den Wahlärzten – diese würden mehr verdienen als Kassenärzte, sie würden sich die Rosinen herauspicken und überhöhte Honorare kassieren. Vorwürfe, die sich die Wahlärzte nicht gefallen lassen.

Die Arbeiterkammer fordert, dass die Wahlärzte mehr in das Kassensystem der ÖGK eingebunden werden. „Wir finden das System der Kassenärzte sehr gut, das ist ein vernünftiges System, hat uns über 30 Jahre an die Spitze der medizinischen Versorgung in der Welt gebracht und das System wollen wir erhalten“, sagt der Direktor der Arbeiterkammer, Rainer Keckeis.

Zu wenig Kassenstellen vorhanden

675 niedergelassene Ärzte gibt es im Land, knapp die Hälfte davon sind Wahlärzte. Diese schieben auch Bereitschaftsdienste am Wochenende, machen kostenlose Vorsorge-Untersuchungen, zudem arbeiten fast 100 von ihnen in den CoV-Impfzentren. Von Rosinen-Pickerei könne also keine Rede sein, sagt Burkhard Walla, der Vizepräsident der Vorarlberger Ärztekammer.

Es gäbe zu wenig Kassenstellen im Land, daher müssen Ärztinnen und Ärzte immer öfter die Entscheidung treffen Wahlarzt oder Wahlärztin zu werden. „Wir haben Wahlärztinnen die sich jahrelang bemühen so einen Kassenvertrag zu bekommen und dann vielleicht nach acht bis zehn Jahren das Interesse verlieren“, meint Walla.

Wahlärzte sollen in System der ÖGK eingebunden werden

Die ÖGK möchte die Wahlärzte mehr in ihr System einbinden, um die Situation für die Versicherten zu verbessern. „Das ist zwar teurer aber es muss in diese Richtung gehen“, ist Manfred Brunner, der Landesstellenvorsitzende der ÖGK in Vorarlberg überzeugt.

Langfristig soll es also mehr Kassenstellen geben. Das wäre dann das beste Rezept für Ärzte, Ärztinnen und auch für die Patienten. „Wir wollen dass die Menschen Sachleistungsversorgung haben und nicht die Geldtasche in die Hand nehmen müssen wenn sie zum Arzt oder ins Spital gehen“, so Brunner.