Vorarlberger Exporttage
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Wirtschaft

Exportwirtschaft hinkt weiterhin

Wirtschaftsdelegierte aus 25 Ländern informierten beim sechsten Vorarlberger Exporttag rund 200 exportinteressierte Unternehmer und Unternehmerinnen aus Vorarlberg über neue Marktplätze und attraktive Chancen auf den Weltmärkten.

Eigentlich könnte die exportorientierte Vorarlberger Wirtschaft richtig abgehen, hieß es am Montag beim Exporttag. Wären da nicht überforderte Schifffahrtswege, Reisewarnungen und immer noch Lockdowns an Produktionsorten. „In Vietnam stehen teilweise Produktionsstätten weil die Arbeiter nach dem Lockdown nicht mehr zurückgekommen sind, in China stehen manche Werke aus Rohstoffmangel, Container sind teuer und rar, Taiwan hat einen Chip-Produktionsstop“, schildert Michael Otter, Abteilungsleiter Außenwirtschaft Austria in der Wirtschaftskammer Österreich die Situation.

Wirtschaftsthemen beim Vorarlberger Exporttag

Beim sechsten Vorarlberger Exporttag informierten am Montag 25 Wirtschaftsdelegierte aus vier Kontinenten. Daneben kam es zu spannenden Info-Sessions zu den Themen, die die Unternehmen derzeit beschäftigen.

Containermangel ist kritisch

Auch Leitbetriebe haben es derzeit schwer. Bei Doppelmayr fehlen dringend Elektrokomponenten. Laufende Aufträge können noch abgearbeitet werden, für das nächste Jahr wird es aber schwierig. Man plane bereits für das kommende Jahr vor und versuche sich mit Materialien einzudecken, so Markus Bösch, der Einkaufsleiter von Doppelmayr.

Schiffe wurden aus dem Verkehr gezogen und Container sind Mangelware. In einem Jahr haben sich die Containerkosten verzehnfacht. Vor allem der Containermangel sei kritisch, sagt Markus Fleisch von der Walser GmbH. Auch wenn man den hohen preis für die Container bezahle sei es nicht sicher dass die Ware pünktlich ankomme.

Vorarlberger Exporttag
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Elektronikbranche am ärgsten betroffen

Volle Auftragsbücher, leere Produktionen. Am ärgsten trifft es die Elektronikbranche im globalen Netzwerk. Chipfertigung in den USA, „Packaging“ in Malaysia, da ist Vorarlberg am Ende der Lieferkette. Dazu kommt noch, dass derzeit jeder sein Lager aufstockt.

Die Wirtschaftskammer hat heute beim Exporttag einen neuen Service präsentiert. „Wir haben eine große Datenbank mit Import-/Export-Datenbanken und wir haben ein großes Netzwerk vor Ort und da schauen wir wo es dieses Produkt gibt und dann gehen wir mit unserer Außenwirtschaft vor Ort hin und schlagen geeignete Lieferanten vor“, erklärt Martha Bogacz von der Abteilung Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer.

Im letzten Jahr wurden Waren um 10,4 Milliarden Euro exportiert – das war im CoV-Jahr ein Minus von 2,6 Prozent. Heuer soll die Bilanz trotz aller Widrigkeiten besser werden.