Ein Tag auf dem Bauernhof soll werdende Mütter dazu motivieren, sich und ihr Baby öfter der Stallluft auszusetzen. Denn durch Besuche im Kuhstall werde das Immunsystem gefordert, so Hans Concin, Mitarbeiter des aks und pensionierter Gynäkologe. Concin ist der Erfinder des Workshopangebots. Er beruft sich auf europäische und amerikanische Studien, die nachweisen, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, weniger an Asthma und Allergien leiden.
„Kuhstall-Effekt“ stärkt Immunsystem
Durch den Aufenthalt am Bauernhof werde das Immunsystem durch zahlreiche dort vorhandene Keime gefordert, beschreibt Concin den „Kuhstall-Effekt“. Es gelte, das Immunsystem mit einer Vielfalt an ungefährlichen Bakterien herauszufordern. Ideale Bedingungen dazu biete der Kuhstall, wo das körpereigene Mikrobiom, die Gesamtheit aller Mikrorganismen im Körper, die krankmachende Keime abwehren, gestärkt werden könnte. Dieser „Kuhstall-Effekt“ sollte durch Wiederholung der Bauernhofbesuche der werdenden Mütter und später mit dem Säugling, verstärkt werden, sagte Concin.
Workshops auf Biobauernhöfen
Vorerst beteiligen sich zwei Biobauernhöfe am Programm, das auch Vorträge über regionale Lebensmittel, gesunde Ernährung und Fitness in der Schwangerschaft beinhaltet. Ein Tag auf dem Bauernhof kostet 95 Euro. Landwirtschaftskammer und aks suchen gemeinsam nach Finanzierungsmöglichkeiten, um das Programm zu erweitern und eine wissenschaftliche Begleitung zu ermöglichen, hieß es aus der Landwirtschaftskammer.