REGIERUNG: ANGELOBUNG VON ALEXANDER SCHALLENBERG ALS BUNDESKANZLER UND MICHAEL LINHART ALS AUSSENMINISTER:
APA/GEORG HOCHMUTH
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Politik

Linhart als Außenminister angelobt

Der Vorarlberger Diplomat Michael Linhart ist neuer Außenminister. Er folgt Alexander Schallenberg (ÖVP) nach, der zum Kanzler aufsteigt, nachdem sich ÖVP-Chef Sebastian Kurz wegen Korruptionsvorwürfen aus dem Amt zurückgezogen hat. Michael Linhart ist der Bruder des ehemaligen Bregenzer Bürgermeisters Markus Linhart.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen lobte Linhart und Schallenberg gemeinsam am Montag um 13.00 Uhr an. Die Doppelangelobung hatte Van der Bellen bei seiner kurzen Ansprache am Sonntagabend bereits angekündigt, allerdings den Namen des neuen Außenministers nicht genannt.

Die ÖVP entschied sich erst in der Nacht. Am Montag sagt Linhart zum ORF: „Es ist eine große Herausforderung, da überlegt man ein bisschen, aber wenn man für Österreich was tun kann, dann macht man das gerne.“

Michael Linhart ist neuer Außenminister

Der 63-jährige Michael Linhart ist neuer Außenminister. Bundespräsident Van der Bellen hat den Top-Diplomaten zuMittag angelobt.

Diplomatische Karriere

Der 63-jährige Michael Linhart ist der ältere Bruder des Bregenzer Langzeitbürgermeisters Markus Linhart (ÖVP). Er wurde am 31. August 1958 in Ankara geboren, wo sein Vater als Diplomat an der österreichischen Botschaft tätig war. Er besuchte die Oberstufe in Feldkirch in seiner Vorarlberger Heimat und maturierte dort im Jahr 1976. Linhart studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Salzburg und Wien und promovierte im Jahr 1985.

Im Jahr 1986 trat Michael Linhart in den diplomatischen Dienst ein und wurde zunächst im Außenministerium selbst und anschließend in der Österreichischen Botschaft in Addis Abeba eingesetzt. Damit begann seine Karriere mit Stationen im Ausland, aber auch im Außenministerium in Wien, wo er im Laufe seiner Karriere bereits verschiedene Posten innehatte.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Brüder Markus und Michael Linhart, Mutter
ORF
Michael Linhart (rechts) mit seinem Bruder Markus und seiner Mutter anlässlich der Ernennung von Markus Linhart zum Ehrenbürger von Bregenz im September
Brüder Markus und Michael Linhart, Mutter
ORF
Michael Linhart (rechts) mit seinem Bruder Markus, seiner Frau, weiteren Familienmitgliedern und Ehrengästen anlässlich der Ernennung von Markus Linhart zum Ehrenbürger von Bregenz im September
Botschafter Michael Linhart,
APA/BMEIA/MAHMOUD ASHRAF
Linhart im April 2015
 ++ ARCHIVBILD ++ Botschafter Michael Linhart, aufgenommen am, 28. September 2016, (ARCHIVBILD VOM 28.9.2016)
APA/BMEIA/MAHMOUD ASHRAF
Michael Linhart mal nicht in Anzug und Krawatte: Im Jahr 2016
„Vorarlberger des Jahres z’Wian“: Michael Linhart im Gespräch mit Lisbet Bischof
Dragan TATIC/VLK
2014 wurde Michael Linhart „Vorarlberger des Jahres z’Wian“: Interview mit Moderatorin Lisbeth Bischoff beim Vorarlberger Sommerfest in Wien
„Vorarlberger des Jahres z’Wian“: Michael Linhart mit Landeshauptmann Markus Wallner
Dragan TATIC/VLK
„Vorarlberger des Jahres z’Wian“: Beim Sommerfest der Vorarlberger in Wien mit Landeshauptmann Markus Wallner im Jahr 2014
BOTSCHAFTER MICHAEL LINHART
APA/BKA/DRAGAN TATIC
Linhart im Jahr 2013, als er Generalsekretär im Außenministerium wurde.

Botschafter in Paris, Athen und Damaskus

Seit August 2018 war Linhart Botschafter in Paris. Von 2013 bis 2018 – also unter dem damaligen Außenminister Sebastian Kurz – war er Generalsekretär – und damit als höchster Beamter des Außenministeriums für alle politischen und organisatorischen Agenden des Ministeriums verantwortlich. Linhart war auch für den ehemaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) als außenpolitischer Berater tätig und im Laufe seiner Diplomaten-Karriere bereits Botschafter in Damaskus und Athen sowie stellvertretender Botschaftsleiter in Zagreb. Linhart ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Schallenberg wechselt ins Kanzleramt

Dass die Wahl der ÖVP auf den 63-jährigen Diplomaten fallen wird, hatte sich bereits Sonntagabend abgezeichnet. Notwendig geworden war die Personalrochade, weil der bisherige Kanzler Kurz nach tagelangem auch innerparteilichen Druck wegen der Untreue- und Bestechungsvermittlungen gegen ihn schließlich am Samstag seinen Rückzug aus dem Kanzleramt bekannt gegeben hatte. Er wechselt als Klubchef ins Parlament. Als seinen Nachfolger im Kanzleramt schlug Kurz Außenminister Schallenberg vor, weshalb für das Außenministerium ein neuer Chef gesucht wurde.