Finanziert wurde das 1,5 Millionen-Euro-Boot vom Land und allen Vorarlberger Gemeinden. Es ist derzeit österreichweit das größte Rettungsboot, mit 480 PS kann es eine Spitzengeschwindigkeit von 55 km/h erreichen.
„Es ist sehr wendig, wir können sehr schnell zum Patienten kommen oder wenn wir jemanden abbergen müssen“, erklärt Klaus Böckle, Landesreferent für Nautik, während der Jungfernfahrt des Bootes. „Wir können sogar seitwärts fahren. Es spielt alle Stücke, die man sich als Bootsführer wünschen kann.“

Dritte „V9“ in Diensten der Wasserrettung
Getauft wurde das neue Rettungsboot am Sonntag auf den ungewöhnlichen Namen „V9“ – wie auch schon seine beiden Vorgänger. Und zwar deshalb, weil „V9“ das traditionelle Kennzeichen der Vorarlberger Wasserrettung ist, wie der Landesleiter der Wasserrettung, Sebastian Hellbock, erklärte. „Wir sind ganz stolz auf dieses Kennzeichen, man kennt uns am ganzen Bodensee unter diesem Namen ´V9’“, so Hellbock.

Bischof war für Taufe zuständig
Für die Schiffstaufe war der Bischof höchstpersönlich zuständig. Das sei auch für ihn etwas Besonders, so Bischof Benno Elbs, „weil das Boot ein Symbol für das Rettende schlechthin ist“. Das Boot sei auch ein Bild für das menschliche Leben, wo es oft drunter und drüber gehe. Da brauche es auch „Menschen, die kommen und mich retten, mir helfen und mich vielleicht aus der Not hinausziehen“.
„Am Anfang war es ein Ruderboot“
Von den technischen Möglichkeiten des neuen Bootes konnten die Pioniere der Vorarlberger Wasserrettung nur träumen, wie Hermann Vögel, Ehrenpräsident Wasserrettung Vorarlberg, sich erinnerte: „Ganz am Anfang war es ein Ruderboot. Dann hat man um 3.000 Schilling einen Außenborder dazu gekauft, das waren die ersten Schritte. Das hat sich dann so langsam entwickelt, bis dann 1974 die erste ´V9' in Dienst gestellt wurde.“
Wasser-Rettung feiert 70. Geburtstag
Die Vorarlberger Wasser-Rettung feiert ihr 70-jähriges Jubiläum und bekommt ein neues Rettungsboot geschenkt. Jedes Jahr muss die Wasser-Rettung rund 30 Personen aus den Vorarlberger Seen und Flüssen aus kritischen Situationen bergen.
Nach der Bootstaufe wurde dann im Bregenzer Festspielhaus das 70-Jahr-Jubiläum gefeiert. Dank und Anerkennung gab es dabei auch von der Landesregierung für die „kompetente Sicherheitsarbeit, die von den Wasserretterinnen und -rettern Jahr für Jahr verrichtet wird“. Die Wasserrettung sei ein „wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil“ der heimischen Sicherheitsarchitektur, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). In der Österreichischen Wasserrettung Vorarlberg sind derzeit rund 1.400 Mitglieder organisiert.