Grünzone im Rheintal
ORF
ORF
Umwelt

Baukulturgemeinde-Preis: Feldkirch und Göfis ausgezeichnet

In Vorarlberg ist man auf das Thema Bodenverbrauch sehr sensibel geworden. Unter dem Motto „Boden g´scheit nutzen“ hat der Verein Landluft Gemeinden dazu aufgerufen, besonders gelungene Beispiele einzureichen. Diese Woche sind in Wien vier Gemeinden für ihr Engagement ausgezeichnet worden – darunter Feldkirch und Göfis.

Der Baukultur Gemeindepreis zielt darauf ab, baukulturelle Themen im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und wurde heuer zum vierten Mal verliehen. Da Österreich in Sachen Bodenverbrauch EU-weiter Spitzenreiter ist, besteht hier dringend Handlungsbedarf.

In Feldkirch zum Beispiel wird seit 25 Jahren aktive Bodenpolitik betrieben. Die Gemeinde kauft landwirtschaftliche Flächen, Wälder und demnächst einen See, wie Stadtbaumeister Gabor Mödlagl erklärt: „Der See soll genauso ungenutzt und natürlich bleiben, wie er jetzt ist. Er soll ein Lebensraum für Amphibien bleiben, private Interessen sollen hier keinen Platz haben.“

Rückwidmung von Bauland

Teile des Sees seien derzeit als Bauland gewidmet, diese würde man zurück widmen. Die Gemeinde Feldkirch habe in den letzten 20 Jahren bereits zwölf Hektar Bauland zurück gewidmet.

Feldkirch wird im Zentrum verdichtet. Das bietet auch Einsparungspotential: Es sind keine neuen Straßen und sonstige Erschließungen notwendig. „Wir machen die Stadtentwicklung im Stadtkern. Seit 1999 hat die Stadt Feldkirch keine zusätzlichen Bauflächen gewidmet, sondern im Gegenteil zurückgewidmet. Damals hatten wir noch 50 Prozent ungenutzter Bauflächen, jetzt sind es nur noch 29 Prozent, obwohl wir jedes Jahr um ein Prozent wachsen.“

Aus einem Haus mach zwei

Auch in Göfis wird Fläche gespart, indem aus einem Haus zwei gemacht werden. Bürgermeister Thomas Lampert hat mit vielen Beispielen eine Ausstellung zusammengestellt.

„Wir haben Gebäude, in denen Eltern alleine wohnten, durch getrennte Eingänge in zwei Wohneinheiten geteilt, sodass dort jetzt mehrere Generationen zusammenwohnen können. Das bietet Vorteile beim Energieverbrauch, aber die Generationen können auch wechselseitig füreinander sorgen“, sagt Lampert. Diese und viele weitere Best-Practice-Beispiele zur Baukultur werden in einer Wanderausstellung in ganz Österreich zu sehen sein.