Rund 400.000 Menschen in Österreich leben mit der Diagnose Depression – das dürfte aber nur ein Bruchteil der tatsächlich Betroffenen sein. Dafür gibt es zwei Gründe, sagt der Primararzt für Psychiatrie am Landeskrankenhaus Rankweil, Jan Di Pauli: „Die Betroffenen scheuen sich halt zum Arzt zu gehen und wenn sie zum Arzt gehen, schildern sie oft Symptome die nicht gleich auf eine Depression schließen lassen, wie Bauch oder Kopfschmerzen.“ Dies mache das Erkennen einer Depression für den Arzt schwieriger.
Der ORF-weite Themenschwerpunkt Bewusst Gesund beschäftigt sich ab 25.09 bis 02.10 mit dem Thema „Jetzt die Psyche stärken“.
Je früher erkannt desto besser
Dabei könnte eine Depression, wenn sie früh erkannt wird, gut behandelt werden, oft sogar ohne Medikamente. Wenn jemand über längere Zeit keine Freude mehr empfindet, völlig antriebs- und kraftlos ist, wäre eine Abklärung beim Arzt ratsam.
Wer sein Leben so positiv wie möglich gestaltet, kann sich sogar vor einer Erkrankung schützen, so Di Pauli: „Einerseits in dem man außerhalb seines Berufes Dinge macht die Freude bringen. Typischerweise wird immer der Sport genannt, auch deshalb weil er draußen stattfindet. Man weiß, das Natur und grüne Umgebung gut ist für die Psyche.“
Möglichst viel Positives
Möglichst viel Freude, möglichst wenig Stress, das kann wie eine Formel zum Selbstschutz vor Depressionen angewendet werden. Ist eine Erkrankung diagnostiziert, hängt die Behandlung vom Schweregrad der Depression ab – meist ist es eine Kombination aus Psychotherapie und Antidepressiva.