Antigen Schnelltest Packung
ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Schweizer Wissenschafter raten von Antigen-Tests ab

Eine neue Studie aus der benachbarten Schweiz heizt die Diskussion um die CoV-Tests wieder an. Forscher aus Bern haben den Nutzen von Antigen-Schnelltests und PCR-Tests miteinander verglichen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Schnelltests in der aktuellen Situation eine recht schlechte Wahl sind.

Die Wissenschafter haben 1.500 Menschen mit beiden Methoden auf das Virus getestet. Der PCR-Test hat bei zehn Prozent von ihnen eine Infektion festgestellt, der Antigen-Test nur bei sechs Prozent. Das heißt, der Schnell-Test findet nur zwei von drei Menschen, die das Virus haben und es weitergeben können.

Noch schlechter war das Ergebnis, wenn die infizierten Studienteilnehmer keine Symptome gehabt haben. Da lag die Trefferquote des Schnelltests nur bei 44 Prozent. Die Forscher weisen darauf hin, dass vor allem bei jungen Menschen die Ansteckung oft ohne Symptome verläuft und diese mit einem Antigen-Schnelltest nicht entdeckt würden. Um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, seien die Antigen-Tests daher kaum geeignet.

Fidler für keine Änderung der Teststrategie

Die Studienergebnisse aus der Schweiz verunsichern ein wenig, vor allem weil in eineinhalb Wochen die Schulen wieder beginnen und dort sehr stark auf die Testungen gesetzt wird. Neben einem PCR-Test sind auch zwei Antigen-Tests pro Woche vorgeschrieben. Es stellt sich also die Frage, ob das Land seine Test-Strategie ändern sollte. Das ist laut Gesundheitsexperte Armin Fidler nicht nötig. Man wisse schon länger, dass die Antigen-Tests nicht die gleiche Qualität haben wie die PCR-Tests.

Laut Fidler beweist die Studie nichts Neues, denn man wisse schon länger, dass auf die Antigen-Tests weniger Verlass ist, wenn man in einer Population viele Positive erwarte. Das sei eben das Risiko der Antigen-Tests, die dafür billig und schnell sind. Für den Schulbetrieb würde Fidler deshalb die Teststrategie nicht ändern, sondern auf Erfahrungen der dreiwöchigen Sicherheitsphase bauen und eventuell nachbessern.