Es war ein harter Weg für Thomas Flax zu den Paralympischen Spielen. Der 37-Jährige ist seit einem Mountainbike-Unfall von der Brust abwärts gelähmt. An Spitzensport war wegen des Grades seiner Lähmung bis vor drei Jahren eigentlich nicht zu denken. „Ich habe über Jahrzehnte gehört, dass es mit meiner Querschnittslähmung nicht möglich sein wird, sich für die Paralympics zu qualifizieren“, erzählt Flax, der das aber nicht glauben wollte: „Ich habe gesagt, ich will das probieren.“
Die Eröffnung der Paralympics ist ab 12.45 live in ORF1 sehen.
Mut gab dann ein Turnier in Kanada. Bei diesem standen ganz viele Menschen mit Handys und Kameras am Seitenrand und filmten den Dornbirner. „Die wollten das unbedingt auf Video haben, dass einer mit einer solchen Lähmung so gut spielen kann.“
Herausforderung: Fehlende Rumpfstabilität
Im Rollstuhltennis sei eine ordentliche Rumpfstabilität mit das Wichtigste – so wie beim „normalen“ Tennissport auch, beschreibt der Dornbirner die Herausforderung: „Und wenn natürlich der komplette Rumpf gelähmt ist und das ganze Tennis spielen und die ganze Fahrleistung aus dem Schultergurt heraus passiert, dann ist das einfach höchst anstrengend.“ Dadurch sei er bei weitem nicht so schnell und so mobil wie seine Gegner. Und braucht andere Stärken: „Ich bin schon stolz drauf, dass ich mit Köpfchen einige Punkte gemacht habe.“
Der Vater als großer Unterstützer
Auch die Finanzierung seines Traums war nicht einfach. Nur dank Crowdfunding und Sponsoren konnte Flax die Kosten für Flüge, Hotels, Verpflegung und seinen 10.000 Euro teuren, maßgeschneiderten Sportrollstuhl aufbringen. Größter Unterstützer bei all dem: sein Vater Günther Flax. „Wir zwei haben das Unternehmen schon so lange in den Augen und im Kopf und im Herz, das ist schön“, sagt Flax sichtlich bewegt.
Rollstuhltennisspieler Flax bei Paralympics
In Tokio werden am Dienstag die 16. Paralympischen Sommerspiele eröffnet. Mit dabei sind über 4.000 Behinderten-Sportler und Sportlerinnen aus der ganzen Welt. Unter ihnen auch der Dornbirner Thomas Flax.
Doppel mit Österreichs Nummer eins
Allein mit der Paralympics-Teilnahme ist Thomas Flax in Tokio aber noch nicht zufrieden, denn im Doppel möchte er mit seinem Partner Österreichs Nummer eins Nico Langmann mehr. Ziel ist es, ein paar Runden zu überstehen. Medaillenchancen rechnet er sich für die Österreicher im Rollstuhltennis keine aus. Der Einzel- und Doppelbewerb der Rollstuhltennisspieler beginnt in Tokio am 27. August. Dann schlägt Thomas Flax auf zu seiner ganz persönlichen Paralympics-Premiere.