Weil immer mehr Betreuungsplätze geschaffen werden, braucht es auch immer mehr Personal. Die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (Institut St. Josef) hat aber massive Probleme, Interessenten fürs Abend-Kolleg zu finden. Es startet Mitte September und ein Viertel der Plätze ist noch frei.
Für das Abend-Kolleg muss man Ausdauer haben, die Direktorin Ilse Klima ist da ganz offen. Der Unterricht beginnt jeden Tag um 17.30 Uhr und dauert bis 22.00 Uhr. Die Einen würden sich das von vornherein nicht zutrauen, die Anderen würde die dreijährige, berufsbegleitende Dauer der Ausbildung abschrecken, sagt Klima.
Anmeldeschluss für die Eignungsprüfung fürs Abend-Kolleg ist am 31. August.
Erziehung geht vermehrt auf Kindergärten über
Auch der Job selbst ist enorm herausfordernd – unter anderem, weil die Kinder immer früher in die Betreuungseinrichtungen kommen, sagt Klima. Es seien zum Teil Defizite im Verhalten oder in der Sprache da, die die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen abdecken müssen. Laut Klima ist es ein Zeichen der heutigen Gesellschaft, dass diese Erziehungsarbeit und Entwicklungsförderung vermehrt auf die elementarpädagogischen Einrichtungen übergeht.
Die gute Nachricht für alle, die mit Kindern arbeiten wollen: die Eignungsprüfung fürs Abend-Kolleg ist nicht schwer, man muss kein perfekter Musiker kein, es muss nur eine musikalische Grundfähigkeit da sein. Auch Männer sind herzlich willkommen, immerhin sind in jeder Abend-Kolleg-Klasse schon ein bis zwei angehende Elementarpädagogen.
Mangel herrscht in ganz Österreich
Aber nicht nur in Vorarlberg sondern in ganz Österreich werden händeringend Elementarpädagoginnen und -pädagogen gesucht. Eigentlich gäbe es jedes Jahr genügend Absolventinnen und Absolventen am Elementarpädagogischen Institut St. Josef in Feldkirch. Aber fast die Hälfte schlagen nach der Ausbildung andere Wege ein, sagt Direktorin Ilse Klima.
Beim Erwachsenenkolleg ist es etwas anders. 90 Prozent, die ein Erwachsenenkolleg abschließen, arbeiten dann tatsächlich in Kinderbetreuungseinrichtungen. Im Juni sind 37 mit der Ausbildung fertig geworden.