Die Arbeiterkammer (AK) hat herausgefunden: Nur jede zweite Frau geht in Österreich direkt vom Beruf in die Pension. Landesrätin Wiesflecker geht davon aus, dass das auch in Vorarlberg der Fall ist. Viele Frauen würden ihre eigenen Eltern oder ihre Schwiegereltern betreuen und könnten deswegen keinem Beruf mehr nachgehen – das ist für Wiesflecker ein Grund für diese Erwerbslücke. Dazu komme ein zweiter: Gerade in der Pflege, einem körperlich anspruchsvollen Beruf, arbeiten viele kurz vor der Pension nur noch in Teilzeit. Und im Pflegebereich arbeiten vor allem Frauen.
AK: Frauen sollten Erwerbsjahre sammeln
Frauen sollten aber kurz vor Pensionsantritt durchaus noch Erwerbsjahre sammeln – das empfiehlt zum Beispiel die Arbeiterkammer dringend. Dann fällt die Pension einfach höher aus. Die Frauen sollten das besonders deshalb tun, weil vielen von ihnen auch wegen Kinderbetreuungs- und Karenzzeiten Jahre fehlen, so die Empfehlung.
NEOS: Mehr Aufklärungsarbeit leisten
Die Vorschläge der Vorarlberger Parteien zum Schutz der Frauen vor Altersarmut sind verschieden. NEOS fordern zum Beispiel altersfreundlichere Arbeitsbedingungen. Es müsse viel mehr Präventionsarbeit geleistet werden. Damit ist gemeint: Frauen sollten nicht erst mit 58 Jahren, sondern viel früher überlegen, ob sie den Job noch lange machen können oder ob sie vielleicht besser beizeiten umsatteln sollten. Da wären natürlich auch die Unternehmen gefordert, das zu gestalten, etwa mit Umschulungen.
FPÖ: Bessere Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten
Auch die ÖVP will bessere Arbeitsbedingungen für ältere Menschen. Man müsse sich überlegen, wie lange Menschen körperlich anstrengende Jobs wirklich aushalten könnten, heißt es.
Die FPÖ fordert unter anderem eine bessere Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten, damit es für Mütter eine höhere Pension gibt. Außerdem sprechen die Freiheitlichen sich für ein flexibleres Arbeitsmodell für Frauen mit Kindern aus.