Derzeit wird besonders viel gebaut in Vorarlberg – besonders Wohnanlagen und Einfamilienhäuser. Finanziert wird diese Bautätigkeit vielfach von Banken. Und zu diesem Thema hat sich jetzt die Österreichische Nationalbank zu Wort gemeldet und gewarnt: Es gebe „auffällige Entwicklungen“ bei der Vergabe von Wohnbaukrediten in Österreich.
Die Bereitschaft, Darlehen für Wohnbauimmobilien zu vergeben, sei gestiegen – die Banken in Österreich würden Kredite an private Käufer oder Bauherren zu leicht vergeben. Allein im ersten Quartal hat es im Vergleich zum Vorjahr bei den Krediten eine Steigerung von fast sieben Prozent gegeben, die Verschuldung der privaten Haushalte habe sich erhöht.
Haller: Gut bezahlte Arbeitnehmer in Vorarlberg
Der Vorarlberger Bankensprecher und Hypo-Chef Michel Haller sieht mittelfristig für Vorarlberg aber keine Gefahr, dass sich der Immobilienmarkt überhitzen könnte. Die Steigerung liege unter anderem an den steigenden Immobilienpreisen und an der Tatsache, dass Immobilien eine gute Altersvorsorge seien. Er gehe nicht davon aus, dass Immobilien plötzlich an Wert verlieren und die Leute auf ihrem Kredit sitzenbleiben, so Haller.
Es gebe eine starke Wirtschaft in Vorarlberg, die wachse, und gut bezahlte Arbeitnehmer, die sich die Rückzahlung einer Immobilie leisten könnten, sagt Haller. Er geht davon aus, dass sich die Immobilienpreise auf längere Sicht auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren werden – „mit leichten Schwankungen nach oben und nach unten“.
Banken machen Stressszenarien
Zudem handelten die Vorarlberger Banken verantwortungsvoll, so Haller weiter: „Die Banken in Vorarlberg haben immer schon sehr genau geprüft, wem sie Geld geben. Im Vordergrund steht die Bonität des Kreditnehmers und vor allem die Rückzahlungsfähigkeit. Alle Banken prüfen gesetzeskonform und alle Banken machen auch gewisse Stressszenarien, um hier einen Puffer zu haben.“ So sei man derzeit in einem guten Gleichgewicht, sagt Haller.