Anders Inset
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Wirtschaft

Wirtschaftsphilosoph: „Unternehmen müssen mehr mit Herz agieren“

Anders Indset ist Norweger, 43 Jahre alt und ein sehr gefragter Wirtschaftsphilosoph, Unternehmer und Buchautor. Derzeit ist er zum ersten Mal in Vorarlberg zu Gast und präsentiert im Dornbirner Jugendhaus seine Ideen zur Zukunft am Arbeitsmarkt.

Am Dienstag hat der Norweger Anders Indset im Jugendhaus in Dornbirn über die Zukunft am Arbeitsmarkt gesprochen. Im Publikum waren vor allem junge Menschen, aber auch heimische Unternehmer und Politiker wie Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

Balance zwischen Wirtschaft und Ökologie als Schlüssel

Für Indset muss sich die Arbeitswelt grundlegend verändern, um zukunftsfähig zu sein: „Das Spielerische, das Freie, die Neugierde und das Verständnis für die Technologie, das können und sollten Unternehmer von den Jungen abschauen.“

Junge Leute müssten laut Indset hingegen verstehen, dass nur das Streben nach „atheistischer Balance“ nicht funktioniere. Laut Indset leben sie jedoch bereits in einer bewussteren Welt und haben eine größere Nähe zur Natur. Das können laut Indset Manager und Managerinnen ebenfalls von Jungen lernen. Er spricht sich für ein Miteinander, für eine Balance zwischen Wirtschaft und Ökologie aus.

Gespräch mit Wirtschaftsphilosoph Anders Indset

Der populäre Buchautor, Wirtschaftsphilosoph und Unternehmer Anders Indset tritt für neue Wirtschaftsideen ein. Anderes Schulsystem, Manager mit Herz, weniger Egoismus sind nur einige seiner Schlagworte.

„Unternehmer müssen mehr mit Herz agieren“

Zudem plädiert der Wirtschaftsphilosoph für weniger gewinnorientiertes Denken und für mehr Mitgefühl. Aber auch im Bildungssystem sieht der Experte großen Handlungsbedarf. Heute gehe es darum, sich anzupassen: „Man muss wieder lernen zu lernen. Bildung kann man nicht abschließen.“ Zudem müssen laut Indset Manager und Unternehmer mehr mit Herz agieren. Wirtschaft sei nicht linear, es gehe um Potenzialität.

Alles was Management war, wandere jetzt in die Technologie. Der einzige Chef im Unternehmen sei in Zukunft das Projekt an dem gearbeitet wird. „Wir brauchen Handlungshelden, wo das Heldenhafte nicht das Ergebnis ist, sondern die Tat, dass wir uns einbringen, Kollaboration und Co-Creation sind gefragt“, so Indset. Nur so funktioniere die Veränderung aus der hierarchischen Wirtschaft in eine fluide und unendliche Zukunft.