Kinder spielen an einem Pool
Sicheres Vorarlberg / studio22.at – marcel hagen
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Sicherheit

Ertrinken ist zu 100 Prozent vermeidbar

Ertrinken geschieht meist schnell und lautlos – und nicht, wie man es aus Filmen kennt, unter Hilferufen und Gestrampel. Deshalb warnt die Initiative „Sicheres Vorarlberg“: Besonders Kinder müssen auch an kleinen Pools, Tümpeln oder anderen Gewässern ununterbrochen beaufsichtigt werden.

Gerade im Sommer geschehen nicht nur am See, in Flüssen oder Schwimmbädern tödliche Badeunfälle. Das Ertrinkungsrisiko für Kinder in Gartenteichen und Pools, ja selbst in Regentonnen wird leider zu oft tragisch unterschätzt. Nahezu alle dieser Fälle hätten durch korrekte Absicherung und Beaufsichtigung vermieden werden können, so „Sicheres Vorarlberg“.

„Ich bin ja in der Nähe“

Praktisch bei allen ertrunkenen Kindern waren zum Zeitpunkt des Ertrinkens fast immer Erwachsene in der Nähe. Diese haben die Kinder aber nur ungenügend oder gar nicht beaufsichtigt – waren z.B. abgelenkt durch Gespräche und Smartphones.

Durch den „Totstellreflex“ sind kleine Kinder bei einem Sturz ins Wasser nicht in der Lage, den Kopf selbst aus dem Wasser zu heben. Deshalb stellen schon Gewässer mit wenigen Zentimetern Tiefe wie z.B. eine Pfütze eine Gefahr dar. Die Kinder gehen beinahe lautlos unter, warnt „Sicheres Vorarlberg“.

Durch mangelnde Beaufsichtigung kommt oft jede Hilfe zu spät. Auch wenn Kinder vor dem Ertrinken gerettet werden, tragen einige davon durch die unterbrochene Sauerstoffversorgung irreparable Hirnschäden davon.

Kind Schwimmen Schwimmflügel
Kara – stock.adobe.com
Auch mit Schwimmflügeln müssen besonders kleine Kinder im und am Wasser ununterbrochen beaufsichtigt werden

Absichern ist das Um und Auf

  • Ob der Teich der Nachbarn oder der eigene Pool, jedes noch so flache Gewässer im Garten sollte abgesichert sein
  • Pools, Biotope und Schwimmteiche am besten mit einem 1,5 m hohen Zaun und einer selbstschließenden Tür absichern
  • Regentonnen nicht vergessen
  • Wasser aus Plantschbecken und anderen Behältern gleich nach Gebrauch entleeren – auch geringe Wassertiefen können schon lebensgefährlich sein
  • Unbenutzte Pools abdecken – auf eine feste Poolabdeckung achten
  • Keine Spielsachen oder Wasserspielzeuge im Wasser liegenlassen – sie animieren kleine Kinder, danach zu angeln
  • Stolperfallen am Beckenrand vermeiden

Achten Sie Baden immer darauf, sich und ihr Kind nicht zu überschätzen und ausreichend Pausen einzulegen!

Auch an natürlichen Gewässern lauern Gefahren

„Natürliche Gewässer, wie das Meer, Seen, Flüsse und Bergbäche, bergen zusätzliche Gefahren, wie etwa gefährliche Strömungen. Ihnen sollte man mit besonderem Respekt begegnen“, so Mario Amann von Sicheres Vorarlberg. Das gilt auch für das Spielen am Ufer oder Sprünge in natürliche Gewässer. Aufblasbare Schwimmhilfen können weit hinaustreiben und Luft verlieren.

Ist mein Kind sicher im Schwimmen?

Sollte ein Kind doch einmal ins Wasser fallen, ist es ganz wichtig, dass es weiß, wie es sich selbst retten kann. Ein Schwimmkurs allein macht ein Kind aber noch nicht sicher.

Ein Kind schwimmt sicher, wenn:

  • es mindestens 200m in unter 15 Minuten am Stück schwimmen kann
  • es in Bauch- und Rückenlage sicher ist
  • es ruhig bleibt und sich nicht aus dem Konzept bringen lässt – das gilt auch beim Springen ins Wasser