Bildung

CoV-Schuljahr brachte viele an Grenzen

Das am Freitag endende Schuljahr war von normalem Schulbetrieb weit entfernt. Lehrpersonen, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler kamen an ihre Grenzen. Die Sommerschule und Förderstunden sollen nun Defizite aufarbeiten. Ein großes Problem bleibt die angespannte Personalsituation.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie war dieses Schuljahr von ständigen Veränderungen geprägt. Die geforderten Präventionsmaßnahmen konnten größtenteils gut umgesetzt werden, sagt Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani: „1,9 Millionen Selbsttests wurden durchgeführt an den Schulen, sowohl für das Lehrpersonal als auch den Verwaltungsbereich. Das ist eine beeindruckende Zahl.“

Defizite gilt es aufzuholen

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe auch der Heimunterricht mit den digitalen Medien funktioniert, so Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter der Bildungsdirektion: „Insbesondere an den höheren Schulen ist das leichter gefallen. Aber auch die Mittelschulen haben sich auf einen wirklich guten Weg gemacht und viele Defizite vermeiden können. Klar gibt es solche, das bleibt natürlich unwidersprochen; die gilt es natürlich aufzuholen.“ Da soll die Sommerschule für 2.500 angemeldete Schüler helfen und im neuen Schuljahr werde es zusätzliche Förderstunden an allen Schulen geben.

Personalsituation bleibt angespannt

Ein großes Problem bleibt die angespannte Personalsituation im Pflichtschulbereich, die manche an ihre Belastungsgrenzen geführt hat, sagt Willi Witzemann, Personalvertreter für den Pflichtschulbereich: „Wir haben einfach viel zu wenig Personal. Wir haben administrative Belastungen im Schulbereich, die weit über das Normale hinausgehen. Hier muss schleunigst wirklich Besserung einkehren. Es kann nicht sein, dass KollegInnen 15-16 Überstunden wöchentlich machen müssen.“

Professionelle Begleitung für Lehrpersonal

Die Personalvertretung hat deshalb am Montag eine Resolution mit über 2.000 Unterschriften an Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) übergeben. „Wir nehmen die Hilferufe sehr ernst. Dass hier Lehrerinnen und Lehrer an eine Belastungsgrenze kommen – auch psychisch – das kann ich gut verstehen", so Schöbi-Fink.

"Wir haben deshalb auch im Laufe dieses Jahres eine Anlaufstelle eingerichtet zusammen mit dem Institut für Sozialdienste, um die Lehrerinnen und Lehrer auch abfangen zu können und ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich beraten zu lassen.“ Man werde den Kollegen im Herbst auch eine professionelle Begleitung anbieten, damit diese eineinhalb Jahre im Kollegium aufgearbeitet werden können, so die Bildungslandesrätin.

Bildungsgipfel abgelehnt

Den geforderten Bildungsgipfel lehnt die Landesrätin jedoch weiterhin ab: „Das ist, glaube ich, kein Format, um Personalprobleme zu besprechen. Das heißt nicht, dass die Fragen falsch sind, sondern das Gremium ist das falsche. Einen Bildungsgipfel wird es wieder geben Ende August/Anfang September, wo wir wieder die Situation an den Schulen gesamthaft diskutieren werden. Die Anliegen der Personalvertretung will ich mit der Personalvertretung diskutieren.“

Lehrpersonal wird gesucht

Gefordert ist zuerst die Bildungsdirektion, denn fürs kommende Schuljahr werden noch Lehrpersonen für die Volks- und Mittelschulen gesucht, bei den höheren Schulen gibt es Bedarf für Informatik, Wirtschafts- und Spezialfächer.