Kultur

Pioniere des „Neuen Bauens“ in einer Ausstellung

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe C4 Architekten gelten als Pioniere des „Neuen Bauens“. Ihr erstes Projekt in den 1960er-Jahren, die Volksschule Nüziders, ist ein Schlüsselwerk des Schulbaus. Den vier Architekten ist eine Sonderausstellung im vorarlberg museum gewidmet.

Karl Sillaber und Max Frohn bauten während ihres Studiums ab 1957 ihre erste Schule in Bludenz und nahmen 1959 am Wettbewerb für den Neubau der Volksschule Nüziders teil. Die Jury kürte damals aber keinen Sieger, sondern ermunterte zur Zusammenarbeit mit dem Architektenduo Friedrich Wengler und Helmut Pfanner. Das war die Gründungsstunde des Club 4, einer überregionalen Architektengemeinschaft mit Sitz in Bregenz.

Fotostrecke mit 5 Bildern

C4 Architekten
Architekturzentrum Wien
C4 Architekten vorarlberg museum
Petra Rainer
C4 Architekten vorarlberg museum
Petra Rainer
C4 Architekten vorarlberg museum
Petra Rainer
C4 Architekten vorarlberg museum
Petra Rainer

Das Schlüsselwerk der C4-Architekten ist die Volksschule Nüziders (1960-1963). „Wir haben damals die Schule für das Kind gebaut und auf eine falsche Repräsentation verzichtet“, erinnert sich der 89-jährige Karl Sillaber, das letzte lebende Mitglied der Gruppe. Die Klassenräume sind quadratisch angeordnet, Oberlichten schaffen eine zweiseitige Belichtung und Querlüftung. Die Räume gruppieren sich um einen Innenhof.

VS Nüziders
Gemeinde Nüziders
Volksschule Nüziders

Öffentliche und private Bauten folgten

17 weitere Schulbauten folgten, unter anderem die HAK/HASCH Bregenz (1960–1965), die VS Lustenau-Hasenfeld (1961–1964), die Hauptschulen in Nenzing (1965–1968) und Lauterach (1966–1972), das BG Feldkirch (1968–1973) und die HTL Rankweil (1974–1976).

In der gemeinsamen Schaffensphase von 1960 bis 1979 sind auch Ein- und Mehrfamilienhäuser in Vorarlberg und Tirol entstanden. Von C4 stammen auch das Rathaus Bludenz (1972-1974), die Erweiterung des Krankenhauses Bregenz (1970-1975) oder das Hallenbad Stubai in Tirol (1968-1970).

Die Ausstellung ist bis 9. Jänner 2022 im vorarlberg museum zu sehen.