Der Public Health-Experte und Umweltmediziner Hans-Peter Hutter
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Coronavirus

Umweltmediziner: Öffnung der Clubs richtig

Am 1. Juli fallen einige Coronavirus-Regeln. So dürfen beispielweise auch Nachtclubs wieder öffnen und in gewissen Bereichen muss keine FFP-2-Maske mehr getragen werden. Manche Österreicherinnen und Österreicher sind jedoch skeptisch, ob diese Maßnahmen sinnvoll sind, vorarlberg.ORF.at hat dazu Umweltmediziner Hans-Peter Hutter interviewt.

Immer wieder wird aufgrund der fallenden CoV-Zahlen derzeit von einem „Sommer wie damals“ gesprochen. Auch laut Hans-Peter Hutter gilt es, sich jetzt zu erholen – aber mit Augenmaß: „Es ist definitiv so, dass diese Epidemie noch nicht zu Ende ist. Und von daher braucht es nach wie vor ein paar Maßnahmen, die wir einhalten müssen.“

Laut Hutter wird sich die neue Delta-Variante auch in Österreich verbreiten, weil sie sich gegenüber anderen CoV- Varianten leichter durchsetzen kann. Doch auch hier können bereits bekannte Abwehrmaßnahmen von der Impfung bis hin zum Händewaschen und Abstand halten helfen, so Hutter.

Rückreisende stärker kontrollieren

Ob die Zahlen im Herbst wieder steigen, hänge davon ab, wie gut Rückreisende im Sommer kontrolliert werden würden. Letztes Jahr seien Rückreisende zu wenig kontrolliert worden, so Hutter. Diesen Fehler sollte man dieses Jahr nicht mehr machen.

Hutter geht auch davon aus, dass der Herbst nicht so dramatisch sein wird, wie letztes Jahr, denn es gebe ja schon zahlreiche Geimpfte : „Von daher gehe ich davon aus, dass es nicht so eine riesige Bedrohung wird wie damals. Aber es wird dennoch problematisch werden.“

Dass die Maskenpflicht im Freien fällt, findet Hutter okay. In Supermärkten und Öffis sei es aufgrund des nicht eingehaltenen Mindestabstand schlauer, diese weiterhin zu tragen.

Öffnung der Clubs unter Sicherheitsmaßnahmen

Hutter findet es wichtig, dass auch die Clubs geöffnet werden, aber auch nur unter den entsprechenden Maßnahmen: „Da braucht es Präventionskonzepte, und man muss sich fragen ob es nicht sinnvoll wäre, eine Kapazitätsbeschränkung zu behalten.“

Zudem müsse man sich fragen, wie die Belüftung im Raum sei und ob der Club die 3G-Regel einhalte: „Ist es jetzt eine unterirdische Bude, wo praktisch keine Lüftung existiert und wo vielleicht der Türsteher auch nicht die 3-G-Regel kontrolliert? Da würde ich nicht hingehen.“