„Die Pipeline ist ideal für romantische Spaziergänge bei jeder Tages- und Jahreszeit. Im Sommer bietet sie traumhafte Ausblicke auf den Sonnenuntergang über dem Bodensee.“ Mit diesen Worten wirbt die Stadt Bregenz online für die Pipeline. Derzeit ist aber am Wochenende kein Platz für romantische Spaziergänge – bis zu 1.000 Menschen versammeln sich an den Wochenenden an der Pipeline. Was bleibt sind Müllberge und lärmbelästigte Anrainer.
ÖVP gegen Flutlicht an der Pipeline
Aus Sicht von ÖVP-Stadträtin Veronika Marte ist die Pipeline derzeit mehr eine Freiluftdiskothek als ein Naherholungsgebiet. Von der Idee, nachts ein Flutlicht aufzustellen, hält Marte wenig. Sie schlägt ein ganztägiges Musikboxenverbot vor und wünscht sich zivile Polizisten an der Pipeline, die vor allem in der Nacht für die Einhaltung der Regeln sorgt.
Pipeline
Die Pipeline führt entlang des Bodensees vom Bregenzer Hafen bis zum Strandbad Lochau. Entlang der Strecke gibt es immer wieder gute Bademöglichkeiten – seit 2011 auch an einem kleinen „grünen“ Stadtstrand nahe dem neuen Holzsteg.
Öffnung der Nachtgastronomie „löst Problem nicht“
Derzeit sind vier Stadtpolizisten, vier Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma und Uferaufsichtsorgane unterwegs und kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) wünscht sich Verstärkung von der Bundespolizei, vor allem in der Nacht. Hier müsse auch das Land tätig werden, sagt Ritsch. Er glaubt nicht, dass das Problem mit der Öffnung der Nachtgastronomie gelöst sein wird. Die Jugendlichen suchen nämlich einen konsumfreien Raum, wo es nicht so teuer sei, wenn man etwas konsumieren wolle, sagt Ritsch.
Generell legen aber sowohl Ritsch als auch Marte Wert darauf, dass Besucher am See willkommen sind. Dafür müssen sich nur alle an die Regeln halten. Am Dienstag werden neue zusätzliche Regeln, in der Stadtratssitzung diskutiert.
Bregenzer Pipeline als Party-Meile
Die sogenannte Pipeline in Bregenz ist nach wie vor die Party-Meile in Vorarlberg. Am Wochenende haben dort wieder rund 1.000 junge Menschen gefeiert. Der Lärm stört, zurück bleiben Müllberge. Im Rathaus versucht eine Arbeitsgruppe, das Problem zu lösen.