Daniel Zadra und Eva Hammerer
Kirstin Tödtling
Kirstin Tödtling
Politik

Zadra/Hammerer: Grüne planen Doppelspitze

Eva Hammerer und Daniel Zadra werden bei der Landesversammlung der Vorarlberger Grünen am 26. Juni gemeinsam für die Funktion als Landessprecher:innen kandidieren. Das gaben die Grünen am Freitag bekannt.

„Eine Doppelspitze sollte nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein. Wir sprechen oft über Gleichberechtigung, über die Verteilung von Arbeit und das Aufteilen von Verantwortung. Während sich die Gesellschaft rasant verändert, bildet sich das in Führungspositionen – vor allem in der Politik – bis dato sehr wenig ab“, erklärt das Duo die gemeinsame Kandidatur.

Als dringlichste Aufgabe sehen sie den Klimaschutz. „Die Klimaveränderung ist bereits in vollem Gange. Wir hinken hinterher. Wir müssen noch breiter werden und noch schneller die nötigen Maßnahmen setzen, statt unsere Energie mit dem Festhalten an fossilen Lösungen zu verschwenden“, erklärt Hammerer ihr Anliegen.

Dazu gebe es schon viele Verbündete, ergänzt Zadra. Trotzdem sei es noch nicht genug und man wolle alle Vorarlberger ermutigen, eine lebenswerte, sichere Zukunft zu gestalten. Im Kampf gegen die Klimakrise sei vor allem die kommunale Ebene von enormer Bedeutung, weil die Gemeinden erste Anlaufstelle für Bürger seien.

Statutenänderung machte Weg für Doppelspitze frei

Daniel Zadra ist studierter Jurist und Politikwissenschafter, er sitzt seit 2014 für die Grünen im Landtag, seit 2019 ist er als Klubobmann Frontmann seiner Partei im Landtag. Er gilt bereits seit längerem, spätestens seit dem angekündigten Rückzug des 62-jährigen Johannes Rauch als Landessprecher, als Kandidat für dessen Nachfolge.

Hammerers Name tauchte in den Spekulationen erst auf, als bekannt wurde, dass die Grünen mit einer Statutenänderung im März 2021 eine Doppelspitze ermöglichten. Die Juristin, die sich erst 2015 den Grünen anschloss und seit 2019 im Landtag sitzt, machte sich vor allem in Hard mit kantiger, gegen die ÖVP gerichteten Oppositionspolitik einen Namen.

Macht und Verantwortung werden geteilt

„Wir haben uns den Schritt sehr genau überlegt“, so Zadra. Er und Hammerer hätten bereits lange Erfahrung in der gemeinsamen Zusammenarbeit, zuletzt in der Klubführung. Die beiden Grünen-Landesräte Johannes Rauch und Katharina Wiesflecker hätten zudem vorgelebt, wie eine gemeinsame Parteiführung funktionieren könne, die kürzliche Statutenänderung wolle man daher nützen. „Jeder hat seine Stärken. Und man teilt Macht und Verantwortung“, beschrieb Zadra die Vorteile einer Doppelführung.

„Wir sind oft einer Meinung. Wenn nicht, führen wir gute Diskussionen, um zu einer tragfähigen Lösung zu kommen. Es braucht den Kompromiss, um erfolgreich in der Sache zu sein“, erklärte er. „Besser kann ich das nicht sagen“, so dazu Hammerer. Man spreche dabei für eine geeinte grüne Partei und vertrete nicht zwei Lager.