Neben der guten Beziehung zu Familie und Freunden sehnen sich die heimischen Jugendlichen nach einer guten Ausbildung und danach, dass sie das Leben in vollen Zügen genießen können. Für die Autorin der Studie, Gudrun Quenzel, ist vor allem die Kombination der Wünsche interessant. Es sei nicht mehr so wie früher, dass man entweder eine gute Ausbildung macht oder sein Leben genießt, heutzutage möchten die Jugendlichen die gute Ausbildung nützen, um genug Geld zu verdienen, damit sie das Leben genießen können.
Die große Mehrheit der Jugendlichen sieht die Zukunft laut der Befragung positiv und ist optimistisch, die persönlichen Ziele erreichen zu können. Die Bildungsziele sind besonders bei den Mädchen hoch, bei ihnen ist ein Hochschulabschluss Bildungsziel Nummer eins. Bei den Burschen steht der Abschluss einer Lehre an erster Stelle, was laut Quenzel auch mit den unterschiedlichen Berufswünschen der Geschlechter zu tun hat.
Gehalt nicht so wichtig für die Jugendlichen
Beim Blick auf das zukünftige Berufsleben zählt aber nicht unbedingt das beste Gehalt, viel wichtiger ist den meisten Jugendlichen ein sicherer Arbeitsplatz, eine Arbeit, die Sinn gibt und dass Beruf und Familie gut miteinander vereinbar sind. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) merkte an, dass die Politik dafür sorgen werden müsse, dass Beruf und Familie vereinbar bleiben. Dazu werde etwa ein neues Kinderbetreuungsgesetz ausgearbeitet.
Von ihren Partnern und Partnerinnen erwarten die Jugendlichen vor allem Verlässlichkeit. Gleich dahinter folgen Spaß und Treue. Quenzel erwähnt, dass die Treue seit den 70er Jahren immer weiter nach oben rückt und mittlerweile wieder als zentraler Wert gesehen werde.
„Lebenswelten 2020 – Wertehaltungen junger Menschen“
Für die repräsentative Studie „Lebenswelten 2020 – Werthaltungen junger Menschen in Vorarlberg“ wurden von März bis Juni 2020, also teilweise während des ersten Lockdowns, 1.685 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren befragt. Die Rücklaufquote betrug 70 Prozent. Die Studie ist Teil einer österreichweiten Studie mit über 14.400 Rückmeldungen, die unter der Leitung der PH Vorarlberg durchgeführt wurde.