Angeklagter Prozess sexueller Missbrauch
ORF/ Martin Kopf
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Chronik

Prozess um Kindesmissbrauch vertagt

Am Landesgericht Feldkirch musste sich am Mittwoch ein 56-Jähriger wegen des Verdachts des schweren Kindesmissbrauchs verantworten. Der Mann soll in einem Zeitraum von 26 Jahren fünf Buben im Alter zwischen acht und 16 Jahren missbraucht haben. Bei allen Opfern soll es sich um Verwandte handeln. Der Prozess wurde vertagt.

Der Prozess wurde am Mittwochnachmittag auf Mitte Juni vertagt, weil noch weitere Zeugen befragt werden sollen. Dem Angeklagten werden sechs unterschiedliche Verbrechen zur Last gelegt. Diese reichen vom Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses über schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen bis hin zur Vergewaltigung.

In ihrem Eröffnungsplädoyer sagte die Staatsanwältin, dass es sich bei allen Opfern um Neffen oder entfernte Verwandte des Angeklagten handeln soll. Die Taten sollen sich in Vorarlberg und teilweise auch in Deutschland ereignet haben – und zwar im Zeitraum von 1988 bis 2014.

Aus Sicht der Staatsanwältin hatte der Angeklagte die Buben zu sich nach Hause eingeladen und zwar unter dem Vorwand, dass er ihnen Musik- oder Sportunterricht geben werde. Dabei sei es dann zum sexuellen Missbrauch gekommen.

Öffentlichkeit wurde vom Prozess ausgeschlossen

Bevor das Schöffengericht den Angeklagten zu den Vorwürfen befragt hat, wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Das ist bei Missbrauchsverfahren üblich, da sehr intime Details aus dem Leben der Opfer besprochen werden.

Der Verteidiger des 56-Jährigen sagte zu Beginn des Prozesses, dass die Vorwürfe gegen seinen Mandanten nicht stimmen würden. Fast wöchentliche Übergriffe hätten auffallen müssen, vor allem der Frau des Angeklagten und den gemeinsamen Kindern. Die Vorwürfe würden auf Märchen basieren.