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ORF/Iris Hofmeister
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Wirtschaft

Virtuelle Kongresse erreichen mehr Teilnehmer

Kongress- und Seminarveranstalter mussten in der Pandemie komplett umdenken, um zu überleben. Mit via Internet übertragenen Veranstaltungen erreicht man aber inzwischen mitunter mehr Teilnehmende, als zuvor mit physischer Anwesenheit, heißt es beim Vorarlberger Büro Convention Partner.

2019 hat es in Vorarlberg noch über 1.500 Kongresse, Seminare und Tagungen gegeben. 2020 waren es noch 74. Die Veranstalter haben wegen der Coronakrise komplett umdenken müssen. Die Branche feiert inzwischen online ihr Comeback, man erreicht sogar zum Teil mehr Menschen als vorher bei physischen Veranstaltungen, sagt Urs Treuthardt, er leitet das Büro „Convention Partner“ und ist Ansprechpartner für Kongress- und Seminarveranstalter in Vorarlberg.

Virtuell mehr erreicht

„Die Branche hat sehr früh sehr schnell agiert und Studios zur Übertragung eingerichtet“, so Treuthardt. Natürlich fällt so der informelle Teil eines physischen Treffens weg, aber man erreicht die Menschen offenbar dennoch. „Vorgemacht hat das z.B. das Female Future Festival und man hat damit viel mehr Leute virtuell erreicht. In der großen Informationsbreite kann man das virtuell machen. Natürlich mit dem Hintergrund, dass man danach wieder physisch sich treffen kann.“

Alter spielt kaum eine Rolle

Altersbedingte Hemmschwellen sieht Treuthardt nicht: „Das schafft wirklich jeder und die Plattformen haben sich extrem entwickelt. Es hat einen großen Schub gegeben und es ist wirklich kinderleicht. Man hat Umfrage-Tools, man kann Wissen abschöpfen, man kann zu seiner Zeit auf diese Plattformen reingehen und das Wissen abholen und die Leute so involvieren.“ Daraus könne man wichtige Erfahrungen ableiten, um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Online statt vor Ort

Von den physisch abgesagten Veranstaltungen seien sehr viele dann online abgehalten worden: „Von denen, die ich weiß, wurden eigentlich alle online durchgeführt: Female Future Festival, LED Symposium, Dornbirn Faser Tagung, usw. Dann gibt es aber z.B. auch Ärztekongresse, wo man an Maschinen lernt – da gab’s einige die die nicht durchgeführt werden konnten.“ Also nur dort, wo es nicht anders ging, wurde abgesagt. Das seien dann doch einige gewesen, so Treuthardt.

Manche mussten aufgeben

Einige hätten auch ganz aufgegeben: „Die haben das Geschäftsmodell dann auch nicht mehr gesehen. Weil das wird die große Herausforderung, oder? Also kommen dann die Leute noch, die sehr international ausgerichtet sind? Bekommt man die Leute auch in Zukunft noch, steigen die noch in den Flieger?“ Er wisse von Agenturen, die diese Zeit nicht überstanden haben oder überstehen werden, so der Kongress- und Seminarexperte.