ÖVP-Bürgermeister Simon Tschann bestätigt den Abgang. Der jetzige Kommandant Martin Dobler geht am 1. Mai in Pension. Wer Leiter als Vizebürgermeister oder Vizebürgermeisterin nachfolgen wird, ist noch nicht entschieden.
Wahl neuer Vizebürgermeister am Donnerstag 6. Mai
Die Wahl des neuen Stadtrates bzw. der neuen Stadträtin sowie des Vizebürgermeisters findet am Donnerstag, 6. Mai 2021 um 18.00 Uhr, in der Remise Bludenz statt. Der offizielle Rücktritt Leitners erfolge bei der nächsten Stadtvertretungssitzung.
Man habe sich darauf geeinigt, dass das Vorschlagsrecht wieder beim Team Mario Leiter liegen soll. Bürgermeister Tschann hoffe auf einen „Konsenskandidaten“, hieß es seitens der Stadt.
Staudinger: „Leiter war politisches Ausnahmetalent“
"Mario Leiter hat in den vergangenen sechs Jahren in Bludenz politisch viel bewegt und die SPÖ in der Alpenstadt neu aufgestellt,“ würdigt Landesparteivorsitzender Martin Staudinger den scheidenden Vizebürgermeister. Mit ihm verlasse ein politisches Ausnahmetalent die Stadtpolitik.
Man wisse zu schätzen, dass Leiter sein Amt trotz vieler Widrigkeiten immer mit großer Weitsicht ausgeübt habe. „Ohne sein Verhandlungsgeschick wäre Bludenz um etliche Betriebsansiedlungen und Arbeitsplätze ärmer“ ist Staudinger überzeugt.
Mehrere Erfolge mit SPÖ
Der langjährige Stadtpolizist Leiter erzielte für die SPÖ in Vorarlberg, wo sonst in den Rathäusern ÖVP- oder ÖVP-nahe Ortschefs dominieren, mehrere Achtungserfolge. So zwang er bei den Gemeindevertretungswahlen 2015 ÖVP-Langzeit-Bürgermeister Mandy Katzenmayer in die Stichwahl und unterlag nur knapp.
2020 unternahm er neuerlich einen Anlauf gegen den jungen ÖVP-Kandidaten Simon Tschann, scheiterte aber erneut in der Stichwahl, die einst rote Bastion zurückzugewinnen: Tschann kam auf 51 Prozent der Stimmen, Leiter auf 48 Prozent. Er wurde aber erneut Vize-Bürgermeister. Auch als möglicher SPÖ-Landesparteivorsitzender war Leiter immer wieder im Gespräch gewesen.
Bludenz, mit 14.800 Einwohner die kleinste Stadt Vorarlbergs, stand ab 1970 rund 25 Jahre lang unter SPÖ-Regentschaft. 1995 verloren die Sozialdemokraten den Bürgermeisterposten an die ÖVP, die seither im Rathaus den Ton angibt.